Euzebiusz "Ebi" Smolarek wird den Fans von Borussia Dortmund noch ein Begriff sein.
Der 47-malige polnische Nationalspieler und Teilnehmer der WM 2006 sowie EM 2008 stand einst bei Feyenoord Rotterdam, dem BVB und auch dem katarischen Verein Al-Khor SC unter Vertrag.
Im Sommer 2011 unterschrieb der einstige Dortmunder Fanliebling einen Zweijahresvertrag in Katar. Doch im Januar 2012 war er wieder weg. Er verließ Al-Khor Richtung ADO Den Haag.
"Ich habe mich dort nicht wohl gefühlt. Und dafür gab es mindestens ein halbes Dutzend Gründe. Ich werde nie vergessen als ich aus dem Flugzeug in Katar ausstieg und dachte, dass die Luft niemals so heiß sein kann. Die Hitze muss doch noch aus dem Motor des Flugzeugs kommen", erinnert sich der heute 41-jährige Smolarek gegenüber dem polnischen Portal "www.sportowefakty.wp.pl".
Smolarek erzählt weiter: "Aber ich musste feststellen, dass das das katarische Klima war. Das war ein Gefühl, ob dich jemand mit dem Fön vor deinem Gesicht lüftet. Ich bin nur ein paar Meter gegangen, schon war mein Hemd klitschnass."
Doch das war nicht der einzige Grund, warum der Stürmer nur sechs Begegnungen (ein Tor) für Al-Khor SC bestritt. Dabei hatte Smolarek ursprünglich einen Zweijahresvertrag unterschrieben.
"Zudem hat sich meine Frau dort unwohl gefühlt. Klar, es ist dort einfach unter vielen Aspekten anders als in Europa. Meine Frau ist eine totale Befürworterin der Gleichberechtigung. Sie sagt immer: 'Wenn du etwas darfst, warum darf ich das nicht?' So gab es direkt am Anfang Ärger mit der Polizei. Sie war in einem Bikini am Strand bekleidet, sofort kam die Polizei und ermahnte sie: Entweder sie bedeckt ihren Körper mit Kleidung oder zahlt eine Strafe von 100 Dollar", erzählt der Pole, der in den Niederlanden aufgewachsen ist.
Ich verstehe schon, dass dort eine andere Kultur, ein anderes Denken vorherrscht. Aber es war nichts für uns, deshalb haben wir Katar auch schnell verlassen. Auch wenn ich sagen muss, dass die Leute im Klub sehr nett, sehr höflich uns und mir gegenüber waren.
Ebi Smolarek
Er wechselte dann im Januar 2012 aus Katar nach Holland zu Den Haag. ADO ließ sich die Smolarek-Verpflichtung eine Million Euro kosten.
Smolarek: "Wir sind dann schnell ins 'Four Seasons Hotel' gezogen und konnten dort auch den Privatstrand für einen täglichen Eintritt von 50 Dollar nutzen. Da war es dann lockerer, was den Bikini betrifft. Doch ich erinnere mich noch an einen Vorfall, als meine Frau mit ihrer Schwester mit einem Boot unterwegs war und als sie an einheimischen Frau vorbeikamen. Sofort wurden sie ausgepfiffen und ihnen wurde deutlich gemacht, dass sie nicht entsprechend angezogen waren. Ich verstehe schon, dass dort eine andere Kultur, ein anderes Denken vorherrscht. Aber es war nichts für uns, deshalb haben wir Katar auch schnell verlassen. Auch wenn ich sagen muss, dass die Leute im Klub sehr nett, sehr höflich uns und mir gegenüber waren."
Am Mittwoch steigt dann Polen mit Superstar Robert Lewandowski ins Turnier ein. Die Einschätzung Smolareks zu den WM-Chancen seiner Landsleute? "Es ist doch klar, dass das Eröffnungsspiel eine Schlüsselpartie sein wird. Man kann sagen, dass sich hier sofort entscheiden wird, ob Polen weiterkommt oder nicht. Das ist ein Fifty-Fifty-Match. Oder auch nicht: Letztendlich haben wir Robert Lewandowski und nicht Mexiko. Also beziffere ich die Siegchancen 60 zu 40 für uns", antwortet der ehemalige Dortmunder.