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Diebels-Niederrhein-Pokal: Speldorf triumphiert, dann flogen Steine
„Diese Mannschaft ist eine Schande für RWE“

Diebels-Niederrhein-Pokal: Speldorf triumphiert in Essen,  dann flogen Steine
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„Das ist ein Desaster“, rang Thomas Strunz nach Worten. Essens Geschäftsführer Sport und Teamchef fand kaum Formulierungen für das 2:3 (1:2) im Diebels-Niederrheinpokalfinale gegen den Sechstligisten VfB Speldorf.

Die Leistung von RWE vor 6.200 Zuschauern im Georg-Melches-Stadion war jämmerlich, während die Mülheimer in die erste DFB-Pokalhauptrunde einzogen und sich den Scheck von 113.000 Euro einsackten. „Wenn man gewinnt, ist das meistens nicht unverdient“, fasste Dirk Wißel, VfB-Trainer, zusammen, „wenn mir das einer vorher gesagt hätte, wäre das für mich ein Halluzinationsprofi gewesen.“

Die Absicht, RWE zukünftig weiter als erster Mann zu führen, dürfte Strunz vielleicht überdenken, vor allen Dingen deshalb, weil er durch das komplette sportliche Scheitern in dieser Spielzeit selbst ins Visier gerät. „Diese Mannschaft ist eine Schande für RWE“, fasste Vorstandsmitglied Nico Schäfer zusammen, während Strunz meinte: „Ich gebe nicht auf.“ Stefan Meutsch, neuer 1. Vorsitzender von RWE brachte es wütend auf den Punkt: „Wenn wir nicht bereit sind, einzugestehen, dass wir gescheitert sind, sind wir verloren.“ Sicherlich pathetisch, aber so denkt das Umfeld.

RWE: Himmelmann - Kotula (46. Stefan Lorenz), Caspers (75. Michael Lorenz), Zinke, Bührer - Neumayr (62. Stiepermann), Kühne, Wunderlich, Mainka - Kurth, Mölders. Speldorf: Grote - Stankiewicz (62. Rademacher), Flöth, Corvers - Synowiec, Scheelen, Hinz, Hupperts (77. Elidrissi) - Schmugge, Ramadani (57. Sakalakis) - Güney Schiedsrichter: Christian Peters Tore: 0:1 Flöth (1.), 1:1 Wunderlich (17.), 1:2 Güney (27.), 1:3 Güney (68.), 2:3 Stiepermann (77.) Zuschauer: 6.200 Gelbe Karten: Kotula, Mölders - Güney

Das ziemlich ausflippte, nach dem Schlusspfiff wurde ein Fan auf dem Platz weggefangen, während andere von hinten versuchten, die Kabine zu stürmen. Der Parkplatz wurde blockiert, Steine flogen. Es ging nicht mehr viel. Ein Rückfall in alte Zeiten. Meutsch sieht das Manko, „nicht früher härter und selbstkritischer“ miteinander umgegangen zu sein, „dabei schließe ich keine Institution aus.“

Dietmar Bückemeyer, Aufsichtsratvorsitzender, versuchte Strunz zu stärken: „Es wird jetzt kein Job frei, wir können ja nicht alle entlassen, er bleibt die Leitfigur.“ Die jetzt mächtig entzaubert wirkt und wortkarg.


Bückemeyer: „Er hat erst einmal den Rückhalt. Und wenn er Teamchef bleiben will, dann macht er das.“ Fest steht, die Verantwortlichen, die einen ambitionierten Etat für die kommende Saison aufstellten, werden viele verschlossene Türen vorfinden: „Neue Sponsoren zu finden, wird ein riesiges Problem.“

Genau wie die Atmosphäre am kommenden Samstag gegen Oggersheim. „Es wird nicht viel Schlaf geben“, bekennt Strunz, der sich zusammen mit dem Team sicherlich noch einiges anhören wird: „Normal, dass man jetzt auf die Schnauze bekommt.“ Es wird einiges hageln, denn man „ist komplett gescheitert“, wie Meutsch richtig ausführt.

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