Unter einer Bedingung: Die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters darf nicht angetastet werden", sagte der 67-Jährige, Mitglied im Exekutivkomitee des Fußball-Weltverbandes FIFA, im Bild-Interview (Donnerstag-Ausgabe). Am 5. Juli tagen in Zürich die Regelhüter des International Boards der FIFA. Am Dienstag war der Ukraine im EM-Vorrundenspiel gegen England (0:1) ein Treffer nicht zuerkannt worden, obwohl der Ball komplett hinter der Torlinie war.
Keine nachträgliche Korrektur
Die Tatsachenentscheidung sei dann nicht infrage gestellt, sagte Zwanziger, "wenn das Spiel unterbrochen ist und er - wie z.B. im Fall Ukraine gegen England - von einem Schiedsrichter an einem Monitor das Signal bekäme: Der Ball war drin". Der Einsatz einer solchen Technik würde die Fehlerquelle reduzieren und den Fußball gerechter machen, sagte Zwanziger, der aber betonte: "Eine nachträgliche Korrektur der Schiedsrichter-Entscheidung lehne ich ab."
Der Ex-DFB-Chef ulkte zudem: "Technische Hilfsmittel sind dem Fußball ja nicht ganz fremd. Die Pfeife des Schiedsrichters ist ja auch eines. Sonst müsste er ja auf den Fingern pfeifen..."
Zwanziger erläuterte auch das weitere Vorgehen: "Zuerst muss das Regelboard IFAB eine Entscheidung treffen, bevor es dem Exekutivkomitee vorgelegt wird. Das IFAB, das ich für reformbedürftig halte, hat sich bisher immer gegen technische Mittel ausgesprochen. Ich würde mir wünschen, dass Bewegung in die Diskussion kommt." Auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hatte sich zuletzt für technische Hilfsmittel im Fußball ausgesprochen. UEFA-Präsident Michel Platini ist hingegen dagegen und favorisiert den Einsatz von zwei Torrichtern, die das Schiedsrichtergespann unterstützen.