Es hörte sich alles so gut an, als die Vertreter von DEB, ESBG und Landesverbänden sich auf eine Reform der Oberligen geeinigt hatten. Am 27. März soll eigentlich alles auf einer Außerordentlichen Mitgliederversammlung des Verbands beschlossen werden, doch wenige Tage vor dem Vorbereitungstreffen der aktuellen Oberligisten (10. März) könnte sich nun ein Scheitern des Reformplans abzeichnen. Ein Szenario auf das DEB und ESBG dem Vernehmen nach nicht vorbereitet sind, einen „Plan B“ soll es sich geben.
„Wir planen für die 2. Bundesliga“, hatten nach dem EHC Dortmund nun auch die Roten Teufel Bad Nauheim zugegeben. „Die Bundesliga ist das Ziel. Mit diesem Anspruch bin ich in Herne angetreten, als viele Leute diese Vorstellung noch für völlig unerreichbar gehalten haben“, sagt Hernes Trainer Shannon McNevan. Angesichts des in Dortmund aufgeführten Leerstücks „Mit bescheidenem Etat zu großem sportlichen Erfolg“ soll zukünftig auch in Herne etwas genauer auf die eingesetzten Finanzmittel geschaut werden. Die drei West-Klubs sind sich also einig und die akut vom Abstieg bedrohten Hannover Indians durchdenken längst verschiedene Szenarien, um im Fall des sportlichen Abstiegs vielleicht doch noch in der zweithöchsten Spielklasse bleiben zu können.
Shannon McNevan (Foto: Herner EV).
Ein Aufsteiger in die DEL und eine Erhöhung des Teilnehmerfeld auf 16 wären eine solche Lösung, die auch Herne, Dortmund und Bad Nauheim in die Karten spielen würde. Längst denken die Zweitligisten, die nicht aus Bayern kommen, über eine DEL II nach. Dem und der Androhung juristischer Schritte steht gegenwärtig ein DEB und eine ESBG gegenüber, die sich nicht wirklich zur Situation äußern.
Durchaus unabhängig von eigenen Interessen schaut Dortmunds Trainer und Manager Frank Gentges auf die aktuelle Diskussion, in der auch der Reindl-Pool, der in den Oberligen zum Missfallen der bayerischen Vereine unterschiedlich greifen soll, eine große Rolle spielt. „Auch eine Liga, die in mehreren Gruppen spielt, muss einheitliche Regularien haben, eine einheitliche Teilnehmerzahl, einen einheitlichen Modus“, stellt Gentges klar. „Und letztlich geht es um die Frage, die ich schon seit Jahren immer wieder stelle: Wie hoch kann die Zahl von Profi-Eishockeyteams in Deutschland überhaupt sein?“