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Bartels auf Rang sieben - Kibet gewinnt Marathon
Kein Traumstart

Bartels auf Rang sieben - Kibet gewinnt Marathon
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Der Traumstart für Deutschlands Leichtathleten am ersten Tag der 11. Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Osaka ist ausgeblieben. Kugelstoßer Ralf Bartels musste sich beim Triumph von Reese Hoffa (USA) nach 20,45m mit Rang sieben begnügen. Während die letzte Kugel von Europameister Bartels ins Leere ging, gewann der US-Amerikaner mit glänzenden 22,04m. Im heißesten Marathon der WM-Geschichte hatte am Morgen Gefängniswärter Luke Kibet das erste Gold der Titelkämpfe für Kenia geholt. 10.000-m-Weltmeisterin wurde wie erwartet Äthiopiens Titelverteidigerin Tirunesh Dibaba in 31:55,43 Minuten.

Vor nur 35.000 Zuschauern hatte Japans Kaiser Akihito im Beisein von Kaiserin Michiko die WM im schwül-heißen Nagai-Stadion eröffnet. Mit 2003 Athleten aus 203 der 212 Mitgliedsländer des Weltverbandes IAAF ist sie der bisher größte Völkerwettstreit der Sportgeschichte. Selbst bei Olympia waren bisher nur maximal 201 Länder (Athen 2004) am Start. An neun Tagen werden bis zum 2. September 47 Goldmedaillen vergeben. Ein Höhepunkt könnte nach dem glänzenden Zwischenlauf von Asafa Powell (Jamaika), der trotz frühen Stoppens 10,01 Sekunden lief, am Sonntag im Duell mit Tyson Gay (USA/10,06) ein neuer 100-m-Weltrekord sein. Während aus dem deutschen Siebenkampf-Trio am Sonntag vor allem die Leverkusenerin Jennifer Oeser als Halbzeit-Fünfte mit 3815 Zählern den Bronze-Traum verwirklichen könnte, weniger die EM-Dritte Lilli Schwarzkopf (Paderborn/3666/12.) und schon gar nicht Sonja Kesselschläger (Neubrandenburg/10.) trotz 3679 Punkten, könnten am zweiten WM-Tag die Olympiazweite Nadine Kleinert (Magdeburg) und die EM-Dritte Petra Lammert (Neubrandenburg) die deutsche Hoffnung auf Edelmetall im Kugelstoßen noch erfüllen.

Der Auftakt brachte bei über 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit für das deutsche Team mehr Schatten als Licht. Erst reduzierte der Ausfall des am Adduktor verletzten zweimaligen WM-Dritten Michael Möllenbeck (Wattenscheid) im Diskuswurf die Zahl der Athleten auf 59. Dann folgten im Marathon der Ausstieg von Martin Beckmann (Leinfelden) und ein 37. Platz durch Ulrich Steidl (Hanau/2:30:03), der ebenfalls Infusionen benötigte. Wenig später strich der am Brustmuskel verletzte Leipziger Kugelstoß-Europacupsieger Peter Sack ohne gültigen Versuch in Runde eins die Segel. Und im Hammerwurf wäre beinahe der Leverkusener WM-Vierte Markus Esser (76,36) gescheitert, zog dann aber als Zehnter ins Finale am Montag ein. Ralf Bartels, der jeweils im letzten Versuch 2005 WM-Bronze und 2006 EM-Gold gewonnen hatte, meinte nach seinem siebten Rang mit 20,45m und einem letzten Stoß von 20,09m: "Es ging halt nicht mit der Brechstange. Mir fehlt seit Wochen die Lockerheit der vergangenen Jahre. Leider ist der Knoten im Kopf auch heute nicht geplatzt."

In Hochform präsentierte sich dagegen Hallen-Weltmeister Reese Hoffa, der Titelverteidiger Adam Nelson (beide USA/21,61) und Weißrusslands bereits einmal doping-gesperrten Ex-Weltmeister Andrej Michnewitsch (21,27) schlug. Bartels hätte also weiter stoßen müssen als beim EM-Gold (21,13), um eine Medaille zu gewinnen. Im Hitze-Marathon von Osaka mit 33 Grad im Ziel und 70 Prozent Luftfeuchtigkeit während des Rennens gewann Luke Kibet Kenias erstes WM-Gold seit 20 Jahren auf der längsten olympischen Strecke. 2:15:59 Stunden bedeuteten die langsamste Siegerzeit der WM-Geschichte. Im Ziel hatte der 24-Jährige 1:19 Minuten Vorsprung auf Halbmarathon-Weltmeister Mubarak Hassan Shami aus Katar, der lange Jahre als Richard Yatich für sein Heimatland Kenia gelaufen war. Für die größte Überraschung des wegen der Hitze um 7 Uhr morgens gestarteten Rennens sorgte der Schweizer Viktor Röthlin nach starkem Endspurt als Dritter in 2:17:25. Hunderttausende an der Strecke feierten Japans Team-Erfolg in der Weltcup-Wertung.

Martin Beckmann meinte erschöpft im Ziel: "Ich habe mir mit vielen anderen die Höchststrafe eingehandelt und bin ausgestiegen. Ich habe mich gefühlt wie ein Backhähnchen im Grill. Die Gesundheit war mir wichtiger." Auf der Strecke blieben 27 der 85 Läufer, darunter der spanische Weltranglisten-Erste Julio Rey.

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