Manchmal kommt es plötzlich und manchmal schleichend: der Schmerz in der Leiste. Anfangs misst man der Sache keine Bedeutung zu und trainiert einfach weiter. Doch genau hier liegt der Fehler. Falls der Schmerz länger als sieben Tage besteht, dann sollte umgehend die Vorstellung beim Sportarzt erfolgen.
Matthias Manke ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie/Sportmedizin/Chirotherapie. Er ist in der Gemeinschaftspraxis Dr. Genzmer/Manke, Oststr. 4-6, 44866 Bochum-Wattenscheid tätig. Darüber hinaus ist er Mitglied des sportmedizinischen Kompetenznetzwerkes Bochum “Sportivum”. In seiner täglichen Praxis behandelt er zahlreiche Hobby- und Profisportler (unter anderem 1. Bundesliga Fußball-Herren, Frauen-Fußball-Nationalmannschaft, Leichtathleten TV Wattenscheid 01)
Einfach weiterspielen und seinen Körper ans Limit führen, ist hier fehl am Platze. Durch die erneute Belastung wird der Reizzustand nur noch verstärkt. Wichtig ist die Ursache schnellstens zu erkennen und zu behandeln. In vielen Fällen ist es eine Überreizung der Adduktorenmuskulatur oder ein direktes Leistenproblem (weiche Leiste, Sportlerleiste, Leistenbruch).
Ersteres kann der geübte Sportarzt mittels physikalischer Maßnahme und Injektionen gegebenenfalls in Kombination mit physiotherapeutischen Maßnahmen schnell in den Griff bekommen. Letzteres bedarf eventuell einer operativen Versorgung.
Aber neben diesen Ursachen sind weitere auszuschließen: Der Schmerz kann direkt aus dem Hüftgelenk kommen – entweder durch einen Knorpeldefekt, eine Entzündung oder eine Impingement-Symptomatik (Anschlagen des Schenkelhalses an die Hüftpfanne). Ebenso kann eine Entzündung am Schambein (Osteitis pubis) die Schmerzen verursachen. Nicht zu unterschätzen ist die Möglichkeit, dass durch Blockierungen im Rücken- und Kreuz-Darmbein-Bereich entsprechende Beschwerden auftreten. Sind alle Ursachen ausgeschlossen, so sollte die Muskelfunktion mittels Blutwerten und Vita-Check überprüft werden. Während letzteres Verfahren im Leistungssport regelmäßig angewandt wird, ist die Anwendung im Hobby-Sportbereich noch nicht alltäglich. Auch mittels Bioresonanz-Behandlung kann man hartnäckige muskuläre Probleme therapieren.
Fazit: Bei Leistenschmerzen nicht weitertrainieren. Schnelle Abklärung und Ursachenfindung und effektive Behandlung.