Fischeln - Hiesfeld 2:2

Gäste schaffen zu neunt den Ausgleich

Die Zuschauer, die am Ostermontag den Weg an die Kölner Straße in Krefeld gefunden haben, bereuten dies sicher nicht. Das 2:2 (1:1) zwischen dem heimischen VfR Fischeln und dem TV Jahn Hiesfeld hatte nämlich einiges zu bieten.

In der Schlussphase erzielte Niko Koncic doch noch den Hiesfelder Ausgleich, obwohl zu diesem Zeitpunkt nur noch acht Feldspieler der Veilchen auf dem Feld standen. „Moralisch bringt uns dieser Punktgewin eine Menge“, erklärte Jahn-Coach Stefan Janßen. „Zum einen natürlich wegen der Art und Weise, aber auch weil wir nach zwei Niederlagen mal wieder etwas mitgenommen haben.“

Auf der anderen Seite hatte Dieter Hußmanns nach dem aufregenden Spiel eine Menge Frust abzubauen: „Ich bin richtig wütend. Wir sind in einer Sieben-gegen-Zwei-Überzahl, doch lassen den einen Hiesfelder flanken, der andere steht in der Mitte frei und macht das Tor.“ Zuvor hatten Kevin Kisyna (57.) und Rafael Haddad (66.) jeweils die Gelb-Rote Karte gesehen. Vor allem der zweite Platzverweis sorgte für viel Verwunderung. Janßen: „Das war schon kurios. Der Ball war über einen Zaun geflogen und ein Kind hat mehrfach vergeblich versucht, das Leder zurückzuwerfen. Dann wurde mit dem Ersatzball weitergespielt. Als dann der andere auf einmal doch auf dem Spielfeld landete, hat Rafael ihn weggeschossen und er ging wieder über den Zaun.“ Für Schiedsrichter Marco Tödt ein unsportliches Verhalten. Hußmanns: „Diese Entscheidung war ein Witz.“ Trotzdem konnte sein Team die doppelte Überzahl nicht nutzen. Zwar gelang dem eingewechselten Burhan Sahin das 2:1 (78), was allerdings am Ende nicht genügen sollte. Schon nach sechs Minuten schob Oliver Ritz das Leder unhaltbar für Fischelns Keeper an diesem vorbei. Eine kurze Zeit brauchten die Krefelder, um sich zu berappeln, dann scheiterten Thomas Bahr und Daniel Schmitz jeweils per Kopf an der Latte (16.). Vier Zeigerumdrehungen später durften die Fischelner dann doch jubeln: Michael Killich verwandelte einen Freistoß direkt zum Ausgleich. „Das war auch ein kurioses Ding. Unser Torwart und ein Spieler waren sich einig und plötzlich rutscht das Ding durch alle Leute durch“, ärgerte sich Janßen.

Dennoch muss man das Remis aus Hiesfelder Sicht als glücklich einstufen, weil die Fischelner gleich vier Mal Pfosten oder Latte trafen. „Aber als wir dann mit zwei Mann mehr auf dem Platz waren, habe ich meinen Jungs gesagt, dass sie noch mehr geben müssen, weil der Gegner auch nochmal alles versucht“, berichtete Hußmanns. „Wir hätten einen Befreiungsschlag landen können, das ist uns nicht gelungen.“ Zum Schluss hatte der VfR sogar noch Glück, denn die letzte Möglichkeit des Spiels hatten wieder die Gäste: Ein Freistoß rauschte knapp am Gehhäuse vorbei. Hußmanns: „Wenn der reingegangen wäre, hätte ich meinen Trainerschein abgegeben.“