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Meutsch' Rechtfertigung
"Wir müssen drastisch sparen"

RWE: Meutsch verteidigt Strunz-Entlassung
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Dienstag lud Aufsichtsratschef Dietmar Bückemeyer zur Pressekonferenz und sparte nicht mit Kritik am Vorstand. Die Antwort ließ ganze 25 Stunden auf sich warten.

Auf der obligatorischen Konferenz am Mittwoch rechtfertigte Rot-Weiss Essens Vorstandsvorsitzender Stefan Meutsch das Verfahren bei der Entlassung von Teamchef und Manager Thomas Strunz. Dabei rekapitulierte der Unternehmer detailliert die enttäuschende Bilanz der „Ära“ Strunz. Fazit: „Man könnte es unter die Überschrift Kontinuität des Durchschnitts setzen. Das Maß war mit dem Spiel gegen Köln II voll und die Entscheidung spätestens an diesem Tag fällig. Man kann dem Vorstand höchstens den Vorwurf machen, dass er so spät gehandelt hat.“

Stefan Meutsch (Foto: firo).

Zudem habe er noch am Abend versucht, Bückemeyer zu erreichen, allerdings ohne Erfolg. „Und dann stellt sich die Frage, ob ein Vorstand handlungsfähig ist oder nicht. Ich denke, dass ein Vorstand dazu da ist, Entscheidungen zu fällen und das hat er getan. Wem es in der Küche zu heiß ist, der darf nicht Koch werden. Und wer sich nur in der permanenten Rückversicherung wohlfühlt, sollte sich einen anderen Job suchen. Schließlich darf man nicht vergessen, dass wir in der Verantwortung, aber auch in der persönlichen Haftung stehen“, bekräftigte Meutsch. „Insofern war es keine Stilfrage, sondern nur die Frage, wer die Kompetenz hat. Aufgrund der Entwicklung war es alles andere als ein Schnellschuss. Wenn der Aufsichtsrat vollständig zugegen gewesen wäre, hätten wir auch in einer größeren Runde zusammensitzen können.“

Auch dass sich einige Großsponsoren „not amused“ über das Prozedere zeigten, dürfe da nicht als Totschlagargument herhalten, findet Meutsch: „Ich denke, dass man insbesondere Sponsoren verprellt, indem man sehenden Auges in Liga fünf marschiert. Wir haben uns ausschließlich von der desolaten sportlichen Entwicklung leiten lassen und manchmal überstrahlt das alle anderen Erwägungen.“

Direkt auf Bückemeyers harsche Kritik eingehen wollte Meutsch indes nicht. Wohl auch, um einen noch tiefergehenden Riss zwischen den beiden Gremien zu vermeiden. Zumal jetzt Geschlossenheit gefragt ist. Meutsch bestätigte, dass ein neues Konzept bereits in der Schublade liege. Für die nächsten Tage soll eine Sitzung anberaumt werden, bei der auch die Sponsoren am Tisch sitzen sollen, um die neue Ausrichtung des Vereins abzunicken.

Thomas Strunz (Foto: firo).

Auch wenn bei RWE dieser Tage nicht immer mit einer Stimme gesprochen wird. Über einen Sachverhalt besteht gemeinhin Einigkeit. Meutsch: „Es muss drastisch gespart werden und am besten sollten wir damit schon in dieser Saison anfangen.“ Trotzdem ist die vierte Liga natürlich nicht das Klima, in dem sich Geldgeber dauerhaft einrichten möchten. „Wir müssen also trotz deutlich geringeren Etats eine sportliche Perspektive aufzeigen. Das wird eine schwere Aufgabe“, seufzt Meutsch. Dass Transfers in der Größenordnung der letzten Jahre Geschichte sind, ist indes unstrittig: „Wir haben eine Mannschaft voller gestandener Spieler, es sind keine Nachwuchsakteure dabei. So ist auch die Vertragsgestaltung ausgelegt“, unterstreicht der Geschäftsführer VVA Kommunikation. „Der Markt für neue Spieler wird jedenfalls nicht mehr 1. oder 2. Liga, sondern 3. und 4. Liga oder U19 sein.

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