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RWE-Kommentar
Strunz ist weg, die Probleme bleiben

RWE-Komentar: Strunz ist weg, Probleme bleiben
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Wieder ist eine Horrorwoche vorbei. Die letzten Jahre der Klubgeschichte lesen sich wie eine nicht enden wollende Aneinanderreihung von Horrorszenarien:

Abstieg aus Liga zwei, Verpassen der Quali für Liga drei, eine Katastrophensaison in Liga vier und aktuell der grauenhafte Fehlstart in eben dieser vierten Klasse. Sportlich bedeutete es das Aus für den Teamchef Thomas Strunz. Die Anfeindungen der Fans gegen Köln brachten das Fass zum Überlaufen. Ein prominentes Opfer, vor kurzem wurde sein Fünfjahresplan Richtung Proficomeback noch gefeiert. Jetzt hat er fertig, obwohl er wichtige Strukturen im Umfeld mit auf den Weg gebracht hat. Aber – so scheint es – der Trainerjob war dann eine Nummer zu groß für den Ex-Nationalspieler. Ob die Veränderung an der Stadtspitze in Essen die Entlassung leichter gemacht hat, steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist: Strunz ist Geschichte, die Probleme bleiben.

Nummer eins: Wer soll die sportliche Titanic wieder auf Kurs bringen? Ralf Außem war immer der Assistent, Uwe Erkenbrecher das „Mitbringsel“ von Strunz. Beide werden es eher nicht. Erste gehandelte Namen sind wie schon 2008 Pavel Dotchev oder Christian Wück.


Punkt zwei: Welchen Kader würde ein neuer Mann an der Linie übernehmen? Auf jeden Fall einen nicht so schlechten wie die Tabelle es aussagt. Was die - zum Teil zweit- und drittligaerfahrenen Kicker zuletzt geboten haben – war kaum zu fassen. Die Truppe kann nicht so schlecht sein, wie es zuletzt aussah. Trotzdem muss jetzt schon über die Spielzeit hinaus geplant werden, denn der Aufstieg scheint absolut utopisch.

Daher kommen wir zu Punk drei: Wer soll das auf dem Niveau bezahlen? Der Verein hat Schulden in enormer Höhe, die Stadt wird keine großen Summen in den Klub stecken können. Daher scheint es kaum zu vermeiden, dass der vom Vorstandsvorsitzenden Stefan Meutsch angesprochene Paradigmenwechsel vollzogen werden muss. Was nicht heißt, dass RWE weiter durchgereicht wird. Denn wie man auch mit weniger Kohle erfolgreich sein kann, hat schon so mancher Klub bewiesen. Man muss in der Nachbarschaft nur mal nach rechts und links schauen, wie mit kleinem Etat Großes geleistet werden kann. Warum sollte das an der Hafenstraße nicht auch mal klappen?

Punkt vier: Was wird mit dem Stadion? Das sollte man kurz abhandeln. Es muss kommen. Wenn nicht, scheint eine Zukunft der Essener sowieso unvorstellbar.

Meutsch fragte: Quo vadis, RWE? Die Antwort wird es an diesem Wochenende nicht mehr geben. Aber immer sicherer scheint, dass der Verein neue Wege beschreiten muss. Denn die alten – seit Jahren abwärts führenden – müssen endlich gestoppt werden. Sonst ist der Boden bald erreicht. Und der Aufprall würde zu hart für ein Comeback...

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