Der SC Preußen Münster startete furios in die Regionalliga-West-Saison 2022/2023. Aus den ersten acht Spielen holte der SCP 22 Punkte.
Nicht wenige Experten meinten nach diesem Start, dass die "Adlerträger" in dieser Spielzeit nicht aufzuhalten sein werden. Doch siehe da: Plötzlich stotterte der Münsteraner Motor.
Niederlage in Aachen, Remis gegen Kaan-Marienborn, Niederlage in Oberhausen und dazwischen noch das Pokal-Aus beim Westfalenligisten Spielvereinigung Erkenschwick. Die erste Saison-Krise der Preußen nutzte die Konkurrenz aus und es ist nun enger im oberen Tabellendrittel als nach dem furiosen Start des SCP.
"Ich würde da das Wort Krise gerne vermeiden. Denn wir hatten einfach eine schwäche Phase. Das ist ganz normal in einer Saison. Okay, wir haben einige Punkte liegen gelassen. Aber nach dem Sieg gegen Düren ist auch nicht alles rosarot. Das muss man immer alles gut einordnen", betont Gerrit Wegkamp gegenüber RevierSport.
Dass die Preußen nicht durch die Liga marschieren würden, war auch dem 29-Jährigen eigentlich bewusst. Denn Wegkamp sagt: "Es zeigt einfach nur, dass man Woche für Woche auf Gegner trifft, die gut verteidigen und wir müssen immer Lösungen finden. Dass ist alles andere als einfach. Wir brauchen viel Geduld in den Spielen."
Geduld ist ein gutes Stichwort. Denn diese benötigt auch der 211-malige Drittligaspieler, um endlich mal wieder in der Startelf zu stehen. Wegkamp kam in dieser Saison zwar in jeder der bisherigen zwölf Begegnungen zum Einsatz, erzielte auch drei Tore, aber von Beginn an durfte er nur zweimal auflaufen.
"Jeder will spielen, solange und so oft wie nur möglich. Das ist doch klar. Aber ich messe mich nicht nur an der Spielzeit oder an Toren. Ich definiere mich eher über den mannschaftlichen Dienst. Wir wollen alle gemeinsam Erfolg haben und das geht nur gemeinsam. Wenn jeder sein Ding macht, dann wird das nichts. Unser Motto, auch das unserer Fans, ist: 'Alle gemeinsam für Preußen Münster'. Wenn wir das verinnerlichen, dann werden wir auch Erfolg haben", erklärt Wegkamp.
Im Januar 2021 ist Wegkamp aus Zwickau nach Münster gewechselt. Das Ziel: Mit den Preußen in die 3. Liga zurückzukehren. "Im Sommer 2023 kann ich dann hoffentlich eine positive Bilanz ziehen, dann läuft auch mein Vertrag aus", sagt Wegkamp, der sich aktuell aufgrund des "nur" 2. Tabellenplatzes - Münster hat gegenüber Rödinghausen noch ein Nachholspiel gegen Schalke II in der Hinterhand - überhaupt keine Gedanken macht: "Es ist noch niemand im Herbst aufgestiegen - noch nie! Selbst wenn du zehn Punkte Vorsprung hast, bist du noch nicht durch. Wir tun gut daran, gar nicht auf die Tabelle zu schauen. Jeder Gegner wird uns unfassbar fordern. Wir müssen hart arbeiten und fokussiert sein. Jetzt zählt nur das nächste Spiel bei Fortuna Düsseldorf II, das auch wieder ein schwerer Brocken sein wird."