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RWE: Erst Tränen, dann Trotz / hochtourige Planungen
„Wir können uns nicht verkriechen“

RWE: Erst Tränen, dann Trotz / hochtourige Planungen
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Am Abend des Debakel-Samstags flossen nach dem 0:1 gegen Lübeck noch Tränen, Stimmen waren eher brüchig, Schultern hingen.

Diese Laune musste schnell ad acta gelegt werden, denn RWE hat keine Zeit, sich vor dem Spiegel in Selbstmitleid zu gefallen. Warum auch? Verbockt hat man es selbst, sportlich beim letzten Auftritt, administrativ durch ständige – natürlich nicht offen erwähnte – Diskussionen mehr oder minder heftiger Art auf der Chefetage. Nichts, was Coach Michael Kulm interessieren darf. „Wir hatten zugesagt, als wir die vierte Liga vor Augen hatten.“

Wir heißt: Kulm und „Co“ Ralf Außem, die beide bis 2010 wirken sollen. Kulm: „Im Grunde genommen hatte man damals mit mir gesprochen, ob ich Trainer für die Regionalliga-Auswahl würde.“ Das ist er nun, Klasse drei war nahezu sicher - eigentlich! Kulm: „Ich freute mich, dass die Arbeit nach kurzer Zeit Früchte trug.“ Nur das Match gegen die Hansestädter entpuppte sich als fauler Apfel.

Hallo Trainer, wurde der Frust schon verdrängt? Schon am Samstag-Abend fingen die Planungen an, am Sonntag-Morgen ging es weiter. Wir haben keine Zeit, uns bemitleiden zu lassen. Wir können uns nicht verkriechen. So ist mein Stil, es geht darum, positiv zu denken und schnellstmöglich etwas auf die Beine zu stellen. Wie konkret sind die Pläne? Wir fingen doch nicht von vorne an. Seit meinem Amtsantritt wurde für die vierte Liga geplant. Dass sich das in der letzten Woche für dieses Ziel reduzierte und Richtung dritte Klasse richtete, war vorher gar nicht so angedacht. Deshalb sind wir nicht unvorbereitet, wir mussten ab Samstag wieder umdenken. Das ist aber gelungen.

Wie viele von den aktuellen Akteuren kann man überzeugen, den Karren wieder aus dem Mist zu fahren? Das müssen wir abwarten. Fakt ist, die Truppe hat Spieler, die für uns in Liga vier mehr als interessant sind. Darüber denken wir nach, es gab auch Gespräche. Ich habe in den letzten elf Matches auch erlebt, dass man mit vielen Akteuren sehr gut zusammenarbeiten kann. Was man dem einen oder anderen vor meiner Zeit vorwarf, konnte ich so nicht feststellen. Verträge haben David Czyszczon, Vincent Wagner, bleiben Sie? Das sind Bedingungen, an denen ich sowieso nicht vorbei kann. Gerade David hat bewiesen, er gibt alles, machte viele Begegnungen von Beginn, die Antwort ergibt sich von alleine. Vincent hatte vielleicht noch nicht die Chance, sich zu präsentieren.

Und der Rest, zum Beispiel mit U19-Kicker Oliver Ritz, der einen Folge-Kontrakt hat. Wir sind auf einem richtig guten Weg. Mit Oliver planen wir, dazu gehören auch Krisha Penn, Turgul Aydin, Bora Karadag, alles gute Jungs, mit denen wir weiter arbeiten wollen.

Das Interesse an Verls Robert Mainka und Paderborns Nils Döring war für Liga drei da. Gibt es eine Möglichkeit, solche Optionen auch für die Regionalliga zu holen? Wir haben sicherlich gute Chancen, Spieler zur Hafenstraße zu kriegen. Das ist eine prima Adresse.

Torjäger Fatih Yirgitusagi von BFC Türkyemspor schaute sich Thomas Strunz in Berlin persönlich an. Das war ein Akteur, den wir beobachtet haben.

Sie haben eine echte „Mission“ vor sich, oder? Ich habe im Jugendbereich jedes Jahr eine neue Mannschaft gehabt, die man zusammenstellen musste, Entwicklung war permanent gefragt. In der U23 war es ähnlich. Jetzt haben wir wieder die Aufgabe, einen Kader zu formen, der erfolgreich ist. Einfach ist das nicht, unlösbar auch nicht. Mir macht das Spaß. Wir gehen da jetzt mit Hochdruck ran, um das Beste raus zu holen. Nochmals, ich denke positiv, wir schauen selbstbewusst in die Zukunft. Ich sehe nichts davon, dass wir am Boden liegen. Stichwort U19- und U23-Trainer. Darüber haben wir in den letzten Tagen verstärkt gesprochen, es muss für die Jungs bald etwas vermeldet werden. Damian Jamro und Richard Sobzcak haben die Planung der U23 im Griff. Für die U19 ist Andy Winkler gut im Thema. Sorgen mache ich nicht. Die Trainer müssen passen. Vor allen Dingen müssen die Kandidaten zu Ihnen und Ihrem Stil passen, oder? Jeder Trainer sollte seine eigene Philosophie in den Club einbringen. Je mehr Ideen und Fachkompetenz da ist, desto mehr profitieren wir alle von der Geschichte. Ich denke, mit mir kann man zusammenarbeiten.

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