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RWE-Coach
"Wenn die Stimmung kippt, freuen sich die Konkurrenten"

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RWE-Coach: "Wenn die Stimmung kippt, freuen sich die Konkurrenten"
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Auf RWE wartet am Mittwoch eine Pflichtaufgabe im Niederrheinpokal gegen TuS Fichte Lintfort. Die Fans blicken schon gespannt Richtung Wochenende, wenn Rödinghausen kommt.

Am Montagabend nahm Christian Neidhart auf der Tribüne der Hänsch-Arena Platz. Der Trainer von Rot-Weiss Essen schaute sich unweit seines Wohnortes Osnabrück den SV Meppen gegen Viktoria Köln an. Ein Drittliga-Duell. Schließlich will auch RWE in die 3. Liga.

Meppen besiegte die Viktoria mit sage und schreibe 4:0! Die Emsländer sind die Überraschungsmannschaft der 3. Liga liegen auf einem sensationellen dritten Tabellenplatz.

"In dieser Liga ist alles unfassbar ausgeglichen. Wenn man den Weg von Meppen anschaut, dann denkt man vielleicht an Paderborn. Auch Paderborn ist nur durch den Lizenzentzug für 1860 München in der 3. Liga dringeblieben und dann in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Meppen wäre ja ohne den Uerdinger Rückzug auch abgestiegen. Vielleicht schaffen sie ja das Kunststück von Paderborn zu wiederholen", erzählt Neidhart und lobt die Arbeit bei seinem Ex-Klub: "Der SV Meppen ist keine Spitzenmannschaft in der 3. Liga - aber: sie spielen clever, stehen kompakt. Sie haben jetzt einen positiven Weg eingeschlagen, der einfach gut ist. Egal, was sie machen, sie machen es aktuell richtig. Sie machen es einfach, aber es klappt. Die 8000 Zuschauer machen bei den Heimspielen auch eine tolle Stimmung. In Meppen ist es schwer zu gewinnen. Auch wenn ich es dem Verein von Herzen gönnen würde, glaube ich nicht, dass es am Ende zum Aufstieg reichen wird."

Es ist wichtig, dass jeder mal versteht, egal wie groß Rot-Weiss Essen ist: wir spielen alle gemeinsam in der 4. Liga - und das seit vielen Jahren! Egal wie viel Geld wir haben, egal welcher Kader uns zur Verfügung steht: wir sind ein Viertligist.

Christian Neidhart

Zum Aufstieg soll es auf jeden Fall für Rot-Weiss Essen langen. Dann würde Neidhart vielleicht in der Saison 2022/2023 nicht mehr auf der Tribüne in Meppen Platz nehmen, sondern auf der Trainerbank der Auswärtsmannschaft RWE. Doch auch er weiß, dass der Weg zum ersehnten Aufstieg noch hart ist.

Davon musste sich RWE erst am vergangenen Freitag überzeugen. Nach dem enttäuschenden 1:1 in Beeck, lösten alle Verfolger ihre Aufgaben und rückten näher an RWE. Essen (38 Punkte), Münster (37), Wuppertal (36), Fortuna Köln (35), Oberhausen (32): so eng war es schon lange nicht mehr in der Regionalliga.

RWE enttäuschte in dieser Saison erst zweimal - beim 1:4 gegen Straelen und 1:1 in Beeck. Grund genug für einige Fans, vieles schlechtzureden. Die Sorge, dass am Ende diese fünf Punkte vielleicht fehlen könnten, ist unter einigen Anhängern groß. Vor allem in den Sozialen Medien war die Kritik an der Mannschaft nach dem 1:1 in Beeck ungewohnt laut und groß.

Erfolgstrainer Neidhart, der mit RWE den Niederrheinpokal gewann, die Mannschaft bis ins DFB-Pokal-Viertelfinale führte und schließlich nur mit drei Punkten am BVB II und dem ersehnten Aufstieg scheiterte, aber nun nach 17 Spieltagen wieder auf Platz eins liegt, sieht die immer wiederkehrende Kritik mancher Fans gelassen - warnt aber auch: "Ich lese das überhaupt nicht und mache mich davon frei, bleibe ruhig. Wir müssen uns alle davon frei machen, dürfen uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Dass es das vereinzelt gibt, das liegt in der Natur des Fußballs. Wir sind aber für alles selber zuständig, mit guten Leistungen und Ergebnissen verstummt alles", sagt er.

Neidhart ergänzt: "An dieser Stelle möchte ich eines aber gerne loswerden: Es ist wichtig, dass jeder mal versteht, egal wie groß Rot-Weiss Essen ist: wir spielen alle gemeinsam in der 4. Liga - und das seit vielen Jahren! Egal wie viel Geld wir haben, egal welcher Kader uns zur Verfügung steht: wir sind ein Viertligist. Münster, Wuppertal, Oberhausen, Fortuna Köln: Die machen auch alle gute Arbeit, man muss auch Respekt vor diesen Mannschaften haben. Alle diese Teams wissen, dass ihre Chance steigt, wenn es bei uns unruhig wird. Wenn bei uns die Stimmung kippt, dann freuen sich nur die Konkurrenten."

Wir sind Tabellenführer, wir haben die meisten Tore geschossen, aber ich habe immer noch das Gefühl, dass die Jungs noch längst nicht am Limit sind. Da ist Luft nach oben. Das ist irgendwo auch ein gutes Zeichen. Ich hoffe, dass wir uns steigern können.

Christian Neidhart

Am Samstag (14 Uhr, RevierSport-Liveticker) ist der SV Rödinghausen zu Gast in Essen. Ein harter Brocken - ähnliches Format wie der SC Wiedenbrück, der ein torloses Remis aus dem Stadion Essen entführte. Neidhart weiß, dass sein Team besser als noch in Beeck spielen muss, um Rödinghausen zu schlagen. "Wir sind Tabellenführer, wir haben die meisten Tore geschossen, aber ich habe immer noch das Gefühl, dass die Jungs noch längst nicht am Limit sind. Da ist Luft nach oben. Das ist irgendwo auch ein gutes Zeichen. Ich hoffe, dass wir uns steigern können."

Wichtig sei es, laut Neidhart, dass RWE die kommenden vier Spiele - Rödinghausen, Ahlen, Bonn, Straelen - bis zum Winter erfolgreich durchzieht. "Es wäre ein tolles Gefühl als Tabellenführer zu überwintern. Das ist für den Kopf sehr wichtig, auch, dass wir trotz der Widrigkeiten oben stehen. Im Januar kommen dann hoffentlich Daniel Heber, Oguzhan Kefkir, Michel Niemeyer und auch David Sauerland zurück. Dann sind wir noch ein Stück stärker", sagt Neidhart.

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Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
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17 Rot-Weiss Essen 9 3 2 4 12:14 -2 11
18 SC Verl 9 2 5 2 10:13 -3 11
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