„Ich bin unheimlich dankbar, wie herzlich ich hier empfangen wurde“, waren Alexander Thamms erste Worte nach der bitteren 1:0 (1:0)-Niederlage bei Wattenscheid 09. Der herzliche Empfang hatte seinen Ursprung darin, dass der Ennepetal-Coach zwischen Januar 2012 und Juli 2014 die Fußballschuhe für die Lohrheide-Elf schnürte und mit Wattenscheid den Durchmarsch von der Westfalen- in die Regionalliga schaffte. Der ehemalige Verteidiger, der sogar dreimal für den VfL Bochum im Oberhaus zum Einsatz kam, stieg also in zweieinhalb Jahren zweimal auf, absolvierte 56 Spiele und erzielte dabei acht Treffer. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann.
Ebenso konnte sich die Leistung seiner Mannschaft sehen lassen, die dem Favoriten aus Wattenscheid unter Flutlicht alles abverlangt hatte und spielerisch sogar die bessere Mannschaft war. „Wir haben gegen einen super Gegner 90 Minuten Paroli geboten. Auch wenn wir auf dem Papier nicht so weit oben in der Tabelle stehen, war das ein Spitzenspiel, an dem wir teilnehmen durften“, zeigte sich Thamm stolz und fügte hinzu: „Ich war Fan meiner eigenen Mannschaft.“ Obgleich der 38-Jährige die Punkte gerne mitgenommen hätte, gönnt er seinem Ex-Verein den Sieg. „Wenn ich einer anderen Mannschaft aus unserer Liga Erfolg wünsche, dann ist es Wattenscheid.“
Erstes Aufeinandertreffen seit über acht Jahren
Da der TuS Ennepetal und Wattenscheid 09 in der vergangenen Spielzeit aufgrund des coronabedingten Saisonabbruchs nicht gegeneinander antreten konnten, war es am Freitagabend das erste Mal seit über acht Jahren, dass sich beide Mannschaften in der Meisterschaft duellierten. Das letzte Aufeinandertreffen datiert vom April 2013 im Lohrheidestadion und endete mit 3:1 für Wattenscheid. Mit von der Partie, damals aber noch auf der anderen Seite; Alexander Thamm, der als Innenverteidiger durchspielte und später in der Saison mit der SG in die Regionalliga-West aufsteigen sollte.