Nur knapp scheiterte Rot-Weiss Essen am Ende der vergangenen Saison am Aufstieg in die 3. Liga. Drei Punkte und ein Tor gaben letztlich den Ausschlag für Borussia Dortmund II. Kleinigkeiten entschieden über den Ausgang der Saison.
Eine diese Kleinigkeiten war auch die U23-Regel. Bis zuletzt besagte diese, dass jeder Regionalliga-West-Klub in seinem 18er Kader vier U23-Spieler, die auch für die deutsche Nationalmannschaft spielberechtigt wären, nominieren muss. Hier hatte RWE einen kleinen, aber feinen Wettbewerbsnachteil gegenüber der U23 des BVB.
RWE-Boss Marcus Uhlig hatte hierfür zuletzt auch ein konkretes Beispiel genannt und eine Veränderung dieser Regel gefordert: Rechtsverteidiger Sandro Plechaty fehlte Essen beinahe die Hälfte der Saison aufgrund einer schweren Verletzung und musste intern ersetzt werden. Ein Unterfangen, welches den RWE-Kader zu spontanen Veränderungsmaßnahmen zwang.
Auf der Gegenseite griff die BVB U23 bei einem ähnlichen Problem prompt auf Profi Felix Passlack zurück, der bereits in der Champions League zu Einsätzen kam. Dieses Erlebnis wurde übrigens auch Ansgar Knauff zuteil, dessen Leistungen für den Aufstieg der Mannschaft von Enrico Maaßen nicht unwichtig waren. "Wenn du gestandene Spieler problemlos verschieben kannst, machst du das auch", [article=524155]konstatiert auch Alemannia-Aachen-Geschäftsführer Martin Bader gegenüber dem "Kicker" trocken[/article].
U23-Regel wird gelockert - RWE freut's
Am Montag dann die gute Nachricht für alle West-Regionalligisten, die keine U23-Mannschaft sind. "Ab der neuen Saison werden die Vereine 20 statt 18 Spieler nominieren dürfen. So dürfte es in Zukunft zu weniger Härtefällen in den einzelnen Mannschaften an den Spieltagen kommen. Wir haben damit einem einstimmigen Wunsch entsprochen", [article=524788]erklärt Manfred Schnieders, Präsident des Westdeutschen Fußballverbandes, gegenüber RevierSport[/article].
Die Reaktion aus Essen folgte prompt. RWE war nämlich mit den weiteren Traditionsklubs (RWO, WSV, Münster, F. Köln, Aachen) eine Art "Initiator" in der U23-Regel-Thematik.
"Wir sind mit den Ergebnissen der ersten Vereinsvertreter-Versammlung beim WDFV zur neuen Regionalliga-Saison recht zufrieden. Die Vertreter der sechs Traditionsvereine hatten zuvor den Antrag gestellt, zur neuen Saison bis zu 20 Spieler in den Spieltagskader nominieren zu dürfen - unter Beibehaltung von mindestens vier U23-Spielern. Dieser Antrag wurde mehrheitlich angenommen. Dadurch können in Zukunft Härtefall-Entscheidungen bei der Kadernominierung minimiert werden", erklärt Essens Vorstandschef Uhlig gegenüber RevierSport.
Auch die Tatsache, dass der KFC Uerdingen durch einen Vereinsvertreter am Montag ein klares Bekenntnis zur Regionalliga tätigte, erfreute den RWE-Boss: "Ebenfalls positiv sind die Signale von Verband und auch vom Verein selbst bezüglich der Liga-Zugehörigkeit des KFC Uerdingen. Wir gehen also davon aus, dass die Regionalliga West in der kommenden Saison aus 20 Vereinen besteht, so dass wir uns auf insgesamt 19 Heimspiele freuen."