Sechs Siege in Serie feierte Rot-Weiss Essen vor dem 1:2 beim 1. FC Köln II. Eine stolze Serie, am Ende einer eigentlich richtig guten Saison von RWE. Man kann auf 90 Punkte kommen, dazu der Einzug in das Viertelfinale im DFB-Pokal. Starke Werte.
Es folgt das große Aber: Es wird am Ende vermutlich nicht reichen, denn in einer Woche könnte der BVB II feiern und Essen schaut in die Röhre. Die Dortmunder spielen eine überragende Serie. Wenn sie in Rödinghausen am Mittwoch und gegen den VfB Homberg am Samstag gewinnen, sind sie durch.
Sollten sie gegen Rödinghausen siegen und RWE am Mittwoch gegen die SF Lotte verlieren, knallen die Sektkorken bei der U23 der Borussia schon am Mittwoch. Es scheint derzeit nur die Frage zu sein, wann der BVB den Aufstieg in die 3. Liga perfekt macht.
Wenn man dann nach der Saison auf Ursachenforschung geht, dann sind es Nuancen, die den Ausschlag gegeben haben. Wie die Tatsache, dass der BVB in heiklen Phasen knappe Führungen ins Ziel gerettet hat, RWE kassierte auf der anderen Seite späte Tore wie gegen Ahlen oder in Oberhausen, die wichtige Punkte kosteten.
Nahm sich RWE-Torjäger Simon Engelmann eine seiner wenigen schöpferischen Pausen, sprangen zu wenige Akteure in die Bresche.
Und auch vom Elfmeterpunkt gibt es einen Unterschied: Essen bekam elf Strafstöße, der BVB sogar 13. Während der BVB zehn verwandelte (knapp 77 Prozent / Daten via Transfermarkt.de), traf Essen nur in sechs von elf Fällen. Fünf Strafstöße wurden verschossen, dabei so wichtige wie in Wiedenbrück beim Stand von 0:0 oder in Köln am Wochenende, wo Dennis Grote vor der Pause in Überzahl das 1:2 hätte erzielen können.
In der Summe gibt es keine große Kritik an der Essener Spielzeit, vielmehr muss man die Stärke der Dortmunder anerkennen, die sich nicht eine echte Schwächephase erlaubten. Daher fällt es auch schwer zu glauben, dass der BVB sich jetzt noch mehrere Patzer erlaubt.