105 Tage sind mittlerweile vergangen, seitdem der Wuppertaler SV drei Punkte eingefahren hat. „Wir brauchen dringend ein Erfolgserlebnis“, weiß Trainer Alexander Voigt, dessen Mannschaft am Samstag die Reserve von Fortuna Düsseldorf empfängt (14 Uhr, im RS-Liveticker).
Der WSV steht mit einem Punkt Rückstand auf die Nicht-Abstiegsplätze in der roten Zone, Düsseldorf ist drei Zähler und zwei Tabellenplätze entfernt. Vom Ausdruck „Sechs-Punkte-Spiel“ hält Voigt nicht viel, dennoch sei es ein „sehr wichtiges Spiel, in dem wir die Chance auf einen kleinen Befreiungsschlag haben und außerdem einen direkten Konkurrenten in den Abstiegsstrudel ziehen können.“
Wuppertal schlägt Straelen im Testspiel
Dem Coach selbst blieb das Gefühl eines Sieges seit seinem Amtsantritt Mitte November bislang verwehrt. In fünf Partien unter seiner Regie verlor der WSV nur zweimal - darunter das bittere Last-Minute-1:2 im Derby gegen Rot-Weiss Essen. Nur: Die drei geholten Remis „helfen uns nicht wirklich weiter“, sagt Voigt. „Da können wir zwar das Positive rausziehen, aber tabellarisch bringt es nicht viel.“
Selbstvertrauen tankte der Klub aus dem Bergischen Land am spielfreien Wochenende mit einem 4:3-Testspielsieg gegen den SV Straelen - immerhin das Maß aller Dinge in der Oberliga Niederrhein. „Das war eine gute Leistung von uns gegen eine Mannschaft, die kommendes Jahr wohl in der Regionalliga spielen wird“, lobt Voigt.
Bevor die Winterpause Einzug erhält, trifft der WSV neben Düsseldorf noch auf Alemannia Aachen und TuS Haltern. Einen Punkte-Plan bis Weihnachten verfolgt Voigt aber nicht, wie der 41-Jährige verrät: „Das kann ich mir in unserer Situation nicht erlauben. Ich schaue nur von Spiel zu Spiel.“ Heißt: Der komplette Fokus liegt auf dem Duell mit Fortunas U23. „Eine knifflige Aufgabe“, wie Voigt findet.
WSV-Coach Voigt lobt Ex-Essener Studtrucker und Cokkosan
Bereits seit einiger Zeit trainieren Marwin Studtrucker und Tolga Cokkosan in Wuppertal mit. Seit dem Wattenscheid-Aus ist das Duo vereinslos, darf aber erst im Winter wechseln. Voigts Fazit: „Das sind zwei gute Spieler, die ihre Qualität in der Liga bereits unter Beweis gestellt haben und auch ein gewisses Maß an Erfahrung mitbringen.“
Ob Studtrucker und Cokkosan den Rot-Blauen in der Rückserie im Abstiegskampf helfen werden, ist noch ungewiss. Schließlich gibt es auch andere Interessenten, zumal der WSV die finanziellen Argumente wohl nicht auf seiner Seite hat. „Da muss natürlich eine zufriedenstellende Lösung für alle Parteien gefunden werden“, sagt Voigt. Aber jetzt erstmal Düsseldorf.