Sichtlich geknickt zeigten sich die Akteure von RWO im Anschluss an die Partie. Das 0:0 hatte sowohl positive als auch negative Erkenntnisse. Bei Patrick Bauder überwog vor allem die Enttäuschung. Der Spielmacher hatte viele Ideen, aus denen aber im Endeffekt zu wenig gemacht wurde. Genau dies bemängelte er nach dem Spiel: "Wir waren im letzten Drittel nicht clever genug. Das können wir definitiv besser und daran werden wir nun unter der Woche arbeiten", versprach der 25-Jährige. Ähnlich sah es auch sein Trainer - Andreas Zimmermann - der vor allem im zweiten Durchgang die nötige Durchschlagskraft vermisste, das entscheidende Tor noch erzielen zu wollen.
Dabei zeigte die Elf keinesfalls eine schlechte Leistung. Im Gegenteil: Schon in der Anfangsphase setzten die Offensivspieler ihre Gegner unter Druck. Das Pressing zahlte sich aus, Simon Engelmann und Patrick Bauder konnten sich einige Bälle erobern und selbst Angriffe fahren. Was Zimmermann imponierte war die enorme Laufleistung und der Wille, den seine Mannschaft an den Tag legte. "Wir sind auf einem sehr guten Fitnessstand. Daran liegt es wirklich nie. Aber darauf kommt es halt nicht nur an", musste Felix Herzenbruch zugeben, der auf seiner linken Seite nahezu überall zu finden war, aber nicht fehlerlos blieb, so wie das komplette Team.
Und eben jene Fehlerquote war allen Verantwortlichen ein Dorn im Auge. Viele Angriffssituationen, die man sich erarbeitete, wurden vor allem im zweiten Durchgang teils fahrlässig hergeschenkt, weil die Pässe nicht beim Nebenmann ankamen. Ein weiteres Manko waren die vielen Standards, die allesamt ohne Ertrag blieben. Das Publikum reagierte auch auf Fehlpässe im Aufbau von Keeper Robin Udegbe gereizt. Es war zu spüren, dass alle die drei Punkte herbeiführen wolten.
Neuer Anlauf in Aachen - mit besserem Rasen
Dass sich Oberhausen damit aus dem Titelrennen verabschiedet hat, ist natürlich falsch. Bauder, Herzenbruch und Zimmermann zeigten einheitlich, dass für die Ansprüche von RWO ein Punkt zu wenig ist, weshalb nun unter der Woche an den angesprochenen Schwachstellen gearbeitet wird. In Aachen wird der 46-jährige Coach zudem wohl ein besseres Geläuf antreffen, als im Stadion Niederrhein. Dann, so könnte man meinen, würden die Bälle auch eher ankommen. Das direkte Verfolgerduell mit der Alemannia wird wohl schlussendlich zeigen, wohin die Reise für den Traditionsklub in dieser Saison geht - gen Tabellenspitze oder graues Mittelfeld.