Rehhagel wurde dort zum siebten Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Neben ihm gehören noch Siegfried Dahms, Paul Nikelski, Manfred Sander, Wilhelm Nieswandt, Willi Lippens und Pelé zu dieser illustren Runde.
Rehhagel, der einst das Fußballspielen bei TuS Helene lernte und seine Profikarriere bei Rot-Weiss Essen begann, wurde von den 362 anwesenden Mitgliedern per Akklamation zum Ehrenmitglied gemacht. Nachdem der Applaus langsam abebbte, sprach er höchst unterhaltsam über Fußball und hatte auch noch ein paar Tipps für den neuen RWE-Trainer Jan Siewert übrig.
Die Spieler von RWE waren damals die Helden meiner Jugend
Otto Rehhagel
Zunächst waren aber ein paar Dankesworte fällig: „Die Spieler von RWE waren damals die Helden meiner Jugend. Ich hatte sogar das Glück, mit einigen Ikonen wie Penny Islacker zusammenzuspielen. Ich habe hier viel gelernt. RWE hat mir die Möglichkeit gegeben, mich als Profi und als Mensch zu entwickeln“, berichtete Rehhagel, der 1963 den Sprung von der Hafenstraße zu Hertha BSC Berlin wagte.
Der gebürtige Essener feierte seine größten Erfolge als Trainer. Den 1. FC Kaiserslautern machte er 1998 sensationell als Aufsteiger zum Deutschen Meister. Zuvor hatte er den gleichen Titel zweimal mit Werder Bremen geholt (1988 und 1993). 2004 wurde er mit Griechenland in Portugal Europameister.
Was glaubt ihr denn, warum ich seit 51 Jahren verheiratet bin?
Otto Rehhagel hält nichts von Streit
Von so einem Menschen nimmt man gerne Ratschläge an. Deshalb freuten sich Spieler und Trainer von RWE, dass Rehhagel ein paar davon parat hatte. An Siewert und seinen Co-Trainer Stefan Lorenz gerichtet sagte er: „Versucht, richtige Entscheidungen zu treffen. Ich gebe euch den Rat: Setzt euch durch. Ich habe das früher immer so gemacht: Jeder konnte sagen, was ich will.“
Die Mannschaft bekam von Rehhagel mit auf den Weg, wie wichtig Zusammenhalt ist: „Nichts ist schlimmer, als sich zu streiten. Was glaubt ihr denn, warum ich seit 51 Jahren verheiratet bin? Wenn meine Frau Beate sich mit mir streiten wollte, habe ich gesagt: Alles unwichtig, der Ball muss ins Tor.“