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Waldemar Wrobel
"RWE ist und bleibt ein geiler Verein"

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RWE: Ex-Trainer Waldemar Wrobel im großen RS-Interview

Ein überraschender Besuch ereilte unsere Redaktion in dieser Woche. Waldemar Wrobel hospitierte auf eigenen Wunsch für drei Tage beim RevierSport.

Ein überraschender Besuch ereilte unsere Redaktion in dieser Woche. Waldemar Wrobel hospitierte auf eigenen Wunsch für drei Tage beim RevierSport.

Im März dieses Jahres wurde der 44-jährige Fußball-Lehrer beim Regionalligisten Rot-Weiss Essen beurlaubt, für den er zuvor acht Jahre in verschiedenen Positionen tätig war. Seitdem ist es ruhig geworden um den studierten Diplom-Verwaltungswirt, der hauptberuflich bei der Polizei tätig ist und diesen Job nach einer einjährigen Pause im August wieder aufnehmen wird. Aus dem Fußballgeschäft möchte sich Wrobel deshalb aber noch nicht verabschieden. Der Polizeihauptkommissar ist nach wie vor als Scout für den DFB in den Jahrgängen U17 und U19 tätig. Einer neuen Herausforderung, als Trainer oder in anderer Funktion, steht er offen gegenüber.


RS nutzte die Stippvisite des Ex-Esseners und sprach mit ihm über seine sportliche Zukunft, seine vorzeitige Vertragsauflösung bei RWE und über die aktuelle Entwicklung an der Hafenstraße.

Waldemar Wrobel, Sie haben drei Tage in unserer Redaktion hospitiert. Warum haben Sie sich dazu entschlossen und wie fällt Ihr Fazit aus? Ich hatte diese Idee schon zu der Zeit, als ich Trainer bei RWE war. Allerdings fehlte mir die Zeit, um es umzusetzen. Während meines gesamten Berufslebens hatte ich stets mit der Presse zu tun. Es hat mich immer interessiert, wie Netzwerke bei einer Zeitung zusammenlaufen, wie Informationen ankommen und wie im Hintergrund an einer Story gearbeitet wird. Im Nachgang kann ich sagen, dass es sehr lehrreich und interessant war und mir durch diese Perspektive auch einiges klar geworden ist.

Ab dem 1. August kehren Sie in den Polizeidienst zurück. Können Sie sich dennoch vorstellen, noch einmal als Fußballtrainer tätig zu werden? Es war so, dass es nach meiner Trennung von Rot-Weiss Essen einige Anfragen gegeben hat, die mich allerdings nicht ernsthaft interessiert haben. In dem einen oder anderen Fall hätte das Ganze einen Wechsel meines Wohnsitzes nach sich gezogen. Das kommt für mich nicht in Frage, da mein Elternhaus in meiner unmittelbaren Nähe liegt. Mein Vater ist über 80 Jahre alt, meine Mutter über 70 und ich habe eine soziale Verantwortung, der ich auch nachkommen möchte. Nichtsdestotrotz bin ich offen für eine neue Herausforderung als Trainer oder allgemein im Fußball. Allerdings muss das Gesamtpaket passen. Es muss auch nicht unbedingt eine hauptamtliche Tätigkeit sein, finanzielle Aspekte spielen zudem keine Hauptrolle. Wer meinen Werdegang in Essen verfolgt hat, weiß, dass ich zwischendurch auch lukrativere Angebote hatte. Dazu zählte nicht nur die bekannte Anfrage aus Aachen.


Wie würden Sie sich selbst als Trainer beschreiben? Ich habe von der Junioren-Bundesliga bis zur Regionalliga in allen Bereichen gearbeitet und bin nach wie vor für den DFB tätig. Beim Fußballverband Westfalen habe ich für den DFB-Stützpunkt Recklinghausen gearbeitet und bin somit mit diversen Strukturen vertraut. Ich denke auch, dass wir bei RWE in diesen acht Jahren solide Arbeit geleistet haben. Wir haben in Essen für den Teamgedanken, Nachhaltigkeit, Konstanz, Seriösität und Offenheit mit Mitarbeitern und Spielern gestanden. Die volle Identifikation zum Verein und zur Region war uns ebenfalls sehr wichtig. Diese Dinge haben wir auch gelebt.

Trotz einer alles in allem sehr erfolgreichen Zeit waren die letzten Monate bei Rot-Weiss Essen sicher nicht einfach für Sie. Die Kritik von Seiten der Fans wurde immer lauter und Ihre Entlassung wurde vehement gefordert. Tat das nach so einer langen Zeit doppelt weh? Ja und nein. Natürlich habe ich diese Reaktionen so nicht erwartet und es tat in vielen Bereich auch sehr weh, da es manchmal auch persönlich wurde. Allerdings weiß ich auch, dass solche Dinge zum Business gehören. Die Kritik richtete sich größtenteils nicht gegen die Person Waldemar Wrobel, sondern vielmehr gegen den Trainer von Rot-Weiss Essen. In den Monaten danach habe ich sowohl von den Fans als auch von Sponsoren und Mitarbeitern des Vereins eine hohe Wertschätzung erfahren. Das tat natürlich gut und beweist, dass nicht alles verkehrt war.

Ihr Ende bei RWE war unschön. Von Ihrer Entlassung haben Sie damals telefonisch vom RevierSport erfahren. Wie groß war die Enttäuschung über dieses Ende? Ich habe für mich beschlossen, dass ich kein negatives Statement zum Verein abgeben werde. Dieser Klub ist etwas ganz Besonderes und eine Institution. Rot-Weiss Essen ist als Verein größer als die Leute, die dort arbeiten. RWE ist und bleibt ein geiler Verein, ich werde mich deshalb nicht negativ positionieren.

Haben Sie nach wie vor Kontakt zu Ihren ehemaligen Kollegen und einigen Spielern? Hatte ihr Ende bei RWE Auswirkungen auf Ihr gutes Verhältnis zu Präsident Dr. Michael Welling und Damian Jamro? Ich habe weiterhin ein sehr gutes Verhältnis zu Michael Welling, das von einer gegenseitigen Wertschätzung lebt. Zudem ist der Kontakt zum Trainerteam, mit dem ich zusammenarbeiten durfte, und zu den Spielern noch vorhanden. Ebenso zu Damian Jamro. Was Fleiß, Identifikation und Loyalität betrifft, habe ich selten so eine Persönlichkeit erlebt. Ich habe eine hohe Affinität zum gesamten Verein. Damals bin ich nicht im Groll gegangen. Ich wünsche dem Verein alles Gute für die Zukunft und ich bin gespannt darauf, wohin der Weg von RWE führen wird.

Was halten Sie von Ihrem Nachfolger Marc Fascher? Haben Sie sich mit ihm über RWE ausgetauscht? Zu Marc Fascher hatte ich zuletzt keinen Kontakt, aber das ist in diesem Geschäft auch nicht üblich. Er hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er sehr gute Arbeit leisten kann und ich wünsche ihm viel Erfolg. Ihm steht ein sehr gutes Team zur Verfügung, mit dem auch ich sehr gut zusammengearbeitet habe. Sein Co-Trainer Robin Krüger ist ein Fachmann. Ich habe eine hohe Meinung von ihm. Gleiches gilt für Michael Dier, der sich im Jugendbereich bestens auskennt. Stefan Kühne kenne ich noch gut aus unserer gemeinsamen Zeit in Essen. Gregor Pogorzelczyk war ein hervorragender Torwarttrainer, der über eine enorme fachliche Kompetenz verfügt. Er hatte schon zu meiner Zeit mehrere Angebote von Bundesligisten vorliegen. RWE ist im Trainerbereich gut aufgestellt.

In der kommenden Saison zählt Rot-Weiss dank einiger hochkarätiger Neuzugänge zu den Aufstiegsfavoriten. Der Kader wurde stark umgekrempelt. Wie bewerten Sie die Kaderzusammenstellung und die getätigten Transfers? Zu der Personalpolitik möchte ich mich nicht äußern. Jeder kann sich davon selbst ein Bild machen. Ich freue mich, dass es dem Verein mittlerweile möglich ist, solche Transfers zu realisieren. Da sind viele gute Spieler aus der näheren Umgebung gekommen, von denen wir einen Teil bereits zu meiner Zeit schon im Fokus hatten. Wir mussten damals aber akzeptieren, dass wir finanziell nicht konkurrenzfähig waren. Dafür haben wir meiner Meinung nach dennoch gute Resultate erzielt. Nach der Insolvenz hatten wir drei zentrale Ziele: den Verein zu konsolidieren, die Strukturen und die finanzielle Situation zu verbessern und die erste Mannschaft in den ersten fünf Jahren in die Regionalliga zurückzuführen. All das haben wir mit geringen finanziellen Mitteln erreicht und darauf bin ich sehr stolz.

Überrascht es Sie, dass überwiegend Spieler aus dem Westen verpflichtet worden sind und keine Spieler aus dem ehemaligen Wirkungskreis von Sportvorstand Dr. Uwe Harttgen? Nein.

Warum nicht? Ich denke wir belassen es bei der vorgenannten Antwort.

Also scheint Ihr Verhältnis zu Dr. Uwe Harttgen nicht das beste zu sein, schließlich wurden sie kurz nach seiner Amtsübernahme beurlaubt. Man kann nur das beurteilen, was sich entwickelt, respektive vorhanden ist. Wir haben seitdem keinen nennenswerten Kontakt oder miteinander gesprochen. Sicherlich hat er aber auch wichtigere Dialogpartner als den Ex-Trainer. Von daher ist alles in Ordnung.

Mit der Abschaffung der U23 hat RWE für reichlich Diskussionsstoff gesorgt. Sie gelten seit Jahren als klarer Befürworter der Nachwuchsteams. Was sagen Sie zum Rückzug der U23? Auch zu dieser Entscheidung möchte ich mich nicht konkret äußern. Meine Position zu diesem Thema ist bekannt. In Deutschland gibt es drei Profiligen. Nur vier Vereine habe den Entschluss gefasst, die U23 abzumelden. Mehr steht mir als Aussage in diesem Kontext nicht zu.

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