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Zwei Wunderlichs, ein Ziel

Viktoria Köln: Zwei Wunderlichs, ein Ziel
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Franz Wunderlich (49) lief als aktiver Fußballer unter anderem für Viktoria Köln und den 1.FC Köln auf und war zwei Mal für den FC in der Bundesliga im Einsatz.

Als Trainer betreute er die Sportvereinigung Porz und den FC Junkersdorf, heute ist er Sportlicher Leiter des FC Viktoria Köln in der Regionalliga West. Sein Sohn Mike (26) ist der Kapitän der Mannschaft und wohl ihr wertvollster Spieler. Er begann seine Karriere in der Jugend der Viktoria, wechselte mit 18 Jahren zum 1.FC Köln und spielte dreieinhalb Jahre für dessen zweite Mannschaft. Nach einer Zwischenstation bei Rot-Weiss Essen ging Wunderlich zum FSV Frankfurt und war Stammspieler in der 2. Bundesliga.

Gefunden auf …

Aufgrund eines Burnout-Syndroms wechselte der Mittelfeldspieler im Sommer 2011 auf Leihbasis zurück zum FC Viktoria in die fünfte Liga und hatte mit 32 Toren maßgeblichen Anteil am Aufstieg der Mannschaft. Vor der Saison 2012/2013 bezahlte die Viktoria eine sechsstellige Summe, um Wunderlich endgültig aus Frankfurt loszueisen. Im Interview sprechen Vater und Sohn über ihre Beziehung, den Kampf mit dem Burnout und die Ziele der Viktoria.

Herr Wunderlich Senior und Herr Wunderlich Junior, sie nehmen beide entscheidende Positionen beim FC Viktoria Köln ein. Wie würden Sie das Verhältnis zwischen sportlichem Leiter und Vater auf der einen und Mannschaftskapitän und Sohn auf der anderen Seite beschreiben? Franz Wunderlich: Wir haben kein gewöhnliches Vater-Sohn-Verhältnis, sondern vielmehr ein freundschaftliches Verhältnis, wissen alles übereinander und können uns alles erzählen. Vielleicht auch gerade deswegen bekommt Mike aber auch mal einen vor den Latz, wenn ich mit etwas nicht einverstanden bin. Aber wir haben das schon immer sehr gut hinbekommen.

Mike, es ist aber doch bestimmt schon etwas länger her, dass Sie sich viel Kritik anhören mussten. Sie überzeugten in der Vorsaison in der NRW-Liga und in der Hinrunde mit starken Leistungen und gelten als der Spieler, mit dem die Leistung der Mannschaft steht und fällt. Sind Sie mit dieser Darstellung einverstanden? Mike Wunderlich: Ich glaube, dass ich ein wichtiger Spieler bin und nehme die Rolle an. Wir haben im Team vier, fünf Spieler, die die Mannschaft führen, die die Säulen der Mannschaft sind. Da zähle ich mich sicherlich dazu. Franz Wunderlich: Natürlich ist Mike ein ganz wichtiger Spieler für uns und hat herausragende Leistungen gezeigt. Aber wir wären ja schlecht aufgestellt, wenn wir alles von ihm abhängig machen würden. Das war zuletzt häufig so, aber deswegen haben wir ja jetzt Spieler wie Albert Streit verpflichtet.

reviersport.de/epaper/b-79.html Auch taktisch spielen Sie jetzt eine andere Rolle, bekleiden nicht wie meist in der Hinrunde die Zehnerposition, sondern zusammen mit Alex Voigt die Doppelsechs. Wie gefällt Ihnen die neue Position? Mike Wunderlich: Die Position ist mit mehr Defensivarbeit verbunden, das hat aber bis jetzt ganz vernünftig geklappt. Der Trainer hat mir gesagt, dass er mich eher auf dieser Position sieht, jetzt muss sich das erst mal einspielen. Klar spielt jeder Offensivspieler natürlich lieber weiter vorne. Aber ich muss die Rolle so annehmen und spiele beide Positionen gerne. Auch wenn ich in Zukunft nicht mehr ganz so häufig vor dem gegnerischen Tor auftauchen werde. Franz Wunderlich: Wir machen uns aber weiterhin Gedanken darüber. Wir wollen Mike nicht ganz so weit weg vom Tor haben, dafür ist er vorne als letzter Passgeber und Torschütze zu wertvoll. Er soll eher auf der Acht spielen.

Franz, inwiefern bestimmen Sie eigentlich mit, wer wo aufgestellt wird? Und vertreten Sie dabei auch ihre Interessen als Vater, sagen zum Beispiel: „Ich will, dass mein Sohn auf der Zehn spielt!“?Franz Wunderlich: Es ist zwar eine Floskel, aber sie stimmt ja wirklich: Der Trainer stellt die Mannschaft auf. Natürlich beraten wir uns mit Co-Trainer Markus Kurth und Ingo Haselbach (ebenfalls Sportlicher Leiter, Anm. d. Red.) und keine Meinung ist dabei unwichtig. Und zur Vaterrolle: die muss ich dann natürlich versuchen auszublenden, was nicht immer ganz einfach ist. Aber im Endeffekt wollen wir ja alle für jeden Spieler die Position finden, auf der er der Mannschaft am meisten hilft.

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