Doch nichts da! Beim erfahrenen Regionalliga-Team aus Ostwestfalen gab es für die Essener die nächste bittere Lehrstunde – 1:5 (0:2) lautete des Endergebnis aus Sicht des FCK.
„Was soll ich Ihnen an dieser Stelle sagen? Wir haben fünf Tore kassiert, dabei vier individuelle Fehler begangen und gleich dreimal hat der Torwart mitgeholfen“, analysierte Krays Trainer Dirk Wißel die Niederlage und fügte bei: „Ich dachte immer, dass Fußball ein Ideen- und kein Fehlerspiel sei, aber wenn die Fehler überwiegen, dann reichen auch die besten Ideen nicht aus.“
Diese hatten die Verler gegen den Aufsteiger aus Essen-Kray gleich mehrfach. Sascha Brinker (18.), Fabian Großeschallau (31.) und Marcel Kunstmann (47.) wussten die guten Ideen zu verwerten. „Ich gebe zu, dass ich bei diesem Spielstand an das Spiel Deutschland gegen Schweden denken musste“, gab Raimund Bertels zu Protokoll. Die Erinnerungen an das schon jetzt legendäre Länderspiel sollten beim Verler Coach noch frischer werden, als Timur Karagülmez (58.) auf 1:3 verkürzte. „Nach dem Schweden-Spiel bekommt man da schon ein bisschen Bammel. Aber glücklicherweise war dieser nur von kurzer Dauer“, freute sich Bertels über die Treffer von Großeschallau (68.) und Jannik Schröder (76.). Bertels: „Im Endeffekt war das ein deutliches Ding. Die Spielweise der Krayer kam uns auch sehr gelegen. Wir konnten ihre Dreierketten oft in arge Nöte bringen. Wir müssen das Spiel aber realistisch einschätzen und uns gut auf Schalke vorbereiten. Da erwartet uns ein ganz anderer Gegner.“
"Wir waren nie besser als jetzt"
In der vergangenen Saison hatten die Krayer auch noch andere Kontrahenten als den SC Verl und seinerzeit Kapellen/Erft, Sonsbeck, Wülfrath und Co. in Grund und Boden gespielt. Dass sie nicht mehr diese Spielstärke besitzen und außer Form sind, glaubt Wißel ganz und gar nicht. Der ehemalige Speldorfer sieht einen anderen Grund für die Niederlagenserie von sieben Spielen in Folge. „Wir spielen nicht mehr gegen Dicke und Langsame, sondern gegen Mannschaften, die fünf bis sechs Mal pro Woche trainieren. Wir waren nie besser und werden dies wahrscheinlich auch nicht mehr werden“, erklärt Wißel.