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RWE: Winterbilanz
Die Auf- und Absteiger der Hinrunde

RWE: Die Winterbilanz
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Ambitionen, Tabelle, Erwartungshaltung, es haben sich schon einige Begriffe angehäuft, die nach der Hinserie niemand mehr hören kann oder aussprechen will.

Der Worte über die sportlichen Katastrophen sind genug gewechselt. Es bleibt die Frage nach dem Warum. Warum es Rot-Weiss Essen erneut nicht gelungen ist, den selbstverständlichen und gerechtfertigten Ansprüchen auch nur im entferntesten nachzukommen. Im Dezember 2009 hat der Regionalligist das mit dem Anspruchsdenken 2. Bundesliga gestartete Experiment Thomas Strunz vor die Wand gefahren. Mit dem „neuen“ Trainerduo hat sich die Mannschaft etwas stabilisiert - im Niemandsland. Wohin die Reise geht, ist nur schwer abzusehen.

Aufsteiger

Es ist angesichts der düsteren Bilanz nicht ganz leicht, so etwas wie einen aufgehenden Stern zu erkennen. Dennoch verkörpert Denny Herzig am ehesten das, was man sich vor der Saison von Regionalliga-“Stars“ versprochen hatte. Zwar geht ihm die Torgefahr, die er in Elversberg bewiesen hatte, noch ab. Sein Job in der Innenverteidigung besteht jedoch in erster Linie darin, Gegentreffer zu verhindern. Und darauf versteht sich der Blondschopf vorzüglich. Als Abwehrchef trug Herzig wesentlich dazu bei, dass Rot-Weiss Essen nach den Sportfreunden Lotte (14 Gegentore) sowie die Zweitvertretungen aus Bochum und Kaiserslautern (jeweils 15) mit 16 kassierten Treffern die stabilste Defensive der Liga stellt.

Absteiger

Einen Akteur herauszuheben würde der Misere nicht gerecht. Symbolisch und bemerkenswert ist jedoch der Abstieg von Ex-Trainermanager Thomas Strunz. Als Gallionsfigur und mit einem Fünf-Jahres-Plan in der Tasche gestartet, holte ihn ausgerechnet am 11. September die eigene Ambition ein. Die Mannschaft, die er selbst zusammenstellte, muss sich schon früh in der Hinrunde von allen Aufstiegsträumen verabschieden.

Problem

mert man die Ungereimtheiten in der Vereinspolitik ein mal aus, scheint das größte Manko des Kaders schnell gefunden. 14 von 23 mageren Treffern gehen auf das Konto von Sascha Mölders. Trifft er nicht, geht beim Rest selten viel zusammen. Das macht RWE nicht nur ausrechenbar, sondern für eine Spitzenmannschaft einfach zu offensivschwach. Zudem ist das Team moralisch nicht gefestigt, einen Rückstand umzubiegen gelang RWE noch gar nicht, lediglich gegen Bochum II machten die Essener aus einem 0:2 noch ein 2:2. Auf gute Auftritte folgen allzu häufig bittere Rückschläge, das Team ist nicht konstant, es mangelt an den nötigen Ideen, um auch mal einen defensiven Gegner zu knacken. Daher lässt das Trainerduo mittlerweile notgedrungen mit einer Spitze spielen. Neben Mölders hat also ein Sebastian Stachnik, der - wenn fit - eine echte Alternative wäre, keinen Platz und mit einem Mittelfeldposten Vorlieb nehmen muss.

Zukunft

Der Aufstieg ist längst abgehakt. Da sich die Mannschaft aber immer mehr findet und einspielt, wird sie zwar weiterhin Rückschläge erleiden, die jedoch weniger dramatisch ausfallen. Schließlich ist das große Ziel ja ohnehin passé. Ein gesunder Stachnik entlastet Alleinunterhalter Mölders, Wunderlich trifft mal wieder ins Tor statt ans Aluminium und RWE wird Vierter. Nicht mehr, aber immerhin nicht noch weniger. Spannender wird jedoch ohnehin, wie im Hintergrund über die wirtschaftliche und damit auch sportliche Zukunft des klammen Vereins entschieden wird.

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