Die Mission Klassenerhalt wird für den MSV Düsseldorf immer schwieriger. Nach der 1:2-Niederlage beim SC Union Nettetal stehen die Landeshauptstädter auf dem ersten Abstiegsplatz der Oberliga Niederrhein und haben somit den Klassenerhalt nicht mehr in der eigenen Hand.
Dabei zeigen die Düsseldorfer vor allem in Halbzeit eins eine ansprechende Leistung, gingen verdient in Führung, brachen aber nach der Pause ein und gingen am Ende als Verlierer vom Platz.
Trainer Mohamed El Mimouni war mit der Leistung in der zweiten Halbzeit nicht zufrieden, haderte aber insbesondere mit der Entstehung des Ausgleichstreffers. "Zwei Minuten vorher haben wir einen vielversprechenden Angriff und spielen den Ball ins Aus, weil ein Gegner am Boden liegt", meinte der MSV-Coach. "Das macht bestimmt nicht jeder so und vielleicht ist das dann auch unser Fehler, aber das ist unser Ansatz und den werden wir auch beibehalten. Kurze Zeit später fällt dann das 1:1, das ist natürlich sehr bitter."
Vielmehr als das war dem 39-Jährigen zufolge aber die fehlende Qualität in der Breite seines Kaders verantwortlich für die Niederlage. „Die Jungs kämpfen und beißen, das kann man niemandem hier absprechen, aber insgesamt fehlt uns im Vergleich zu anderen ganz einfach Qualität“, betonte El Mimouni. „Gerade wenn ich sehe, dass Nettetal einen Tugrul Erat von der Bank bringen kann, dann ist das schon eine ganz andere Kaderbreite als wir sie hier zur Verfügung haben.“
Auch sei seine Mannschaft nach dem mittlerweile 40. Spieltag körperlich am Limit. „Wir mussten in der Pause wechseln, weil Amin Bouzraa da schon völlig kaputt war“, verriet der MSV-Trainer. „Das kommt dann auch noch dazu und dann verliert man eben mit dem angesprochenen Qualitätsunterschied zehn Bälle anstatt fünf und muss noch mehr laufen.“
Wir haben gegen Nettetal verloren und dann hat man immer auch selber etwas falsch gemacht
Mohamed El Mimouni
Den Kopf in den Sand will El Mimouni aber noch lange nicht stecken. „Man darf nicht vergessen, dass wir Aufsteiger sind. Andere Mannschaften haben auch mit Sicherheit andere Möglichkeiten, aber wir wollen auch nicht rumheueln. Wir haben gegen Nettetal verloren und dann hat man immer auch selber etwas falsch gemacht.“
Noch zwei Spiele haben die Düsseldorfer nun Zeit, um die Abstiegsränge zu verlassen. Die haben es allerdings in sich. Kommenden Sonntag empfängt der MSV den SC St. Tönis, bevor es zum Abschluss zum KFC nach Uerdingen geht. „Wir müssen uns jetzt sammeln“, forderte der Düsseldorfer Coach. „Ich werde jetzt sicher ein, zwei Nächte schlechter schlafen, aber natürlich werden wir Gas geben und bis zum Anschlag alles versuchen, um noch in der Liga zu bleiben.“