Ratingen 04/19

Moses Lamidi: Zwischen Aufstiegs-Ambitionen und Beauty-Business

Von Borussia Mönchengladbach über den Karlsruher SC und Vejle BK aus Dänemark bis nach Ratingen in die Oberliga Niederrhein – so lautet der Werdegang von Mittelstürmer Moses Lamidi. Der 35-jährige Mittelstürmer läuft seit Juli 2018 für Ratingen 04/19 auf.

In der Oberliga konnte der gebürtige Nigerianer mit den Blau-Gelben zuletzt ein Spitzenspiel gegen einen direkten Konkurrenten, ETB Schwarz-Weiß Essen, mit 4:1 gewinnen. So trennt sie und den Zweiten aus Essen nur noch das Torverhältnis. Tabellenführer SSVg Velbert ist neun Punkte entfernt. Außerdem steht die Elf von Trainer Martin Hasenpflug im Halbfinale des Niederrheinpokals am 28. März.

RS hat mit Lamidi über die Meisterschaft, den Pokal und seinen Beauty-Salon gesprochen.

Moses Lamidi, momentan läuft es in der Meisterschaft: Der ETB SW Essen hat zweimal verloren und ihr habt sie deutlich mit 4:1 geschlagen. Wohin gehen jetzt als Dritter die Ambitionen vor einem weiteren Topspiel gegen den Vierten, VfB Hilden?

Der Trainer hat bereits vor der Saison das Ziel gesetzt, dass wir nicht nur um die Meisterschaft mitspielen, sondern sie gewinnen wollen. Auch nach dem Sieg gegen den ETB Schwarz-Weiß Essen geht unser Blick entsprechend weiter nach oben. Erstmal müssen wir an die vergangenen Begegnungen anknüpfen und die Leistung bestätigen.

Sie träumten schon vor zwei Jahren von dem Aufstieg in die Regionalliga. Ist das nach wie vor so?

Als Fußballer hätte ich nichts dagegen aufzusteigen, keine Frage! Ich fühle mich in Ratingen sehr wohl und könnte mir sehr gut vorstellen mit dem Klub aufzusteigen. Ich weiß, dass das große Ambitionen sind, aber der Verein hat die Voraussetzungen dafür und auch fußballerisch haben wir gezeigt, dass es geht – nichts ist unmöglich!

Ratingen steht zudem im Halbfinale des Niederrheinpokals. Am 28. März geht es gegen Rot-Weiss Essen oder den Wuppertaler SV. Wie sehr freuen Sie sich auf so eine Partie, auf so einen Auftritt im Pokal?

Ich denke, ich kann für meine Teamkameraden sprechen, wenn ich sage, dass wir begeistert sind, es bis hierhin geschafft zu haben und uns riesig auf das Spiel Ende März freuen. Wir wissen, dass es auch um den Einzug in den DFB-Pokal geht. Als jemand, der schon einige DFB-Pokalspiele auf dem Buckel hat, berichte ich den Jungs immer davon und erinnere mich an geile Auftritte zurück – für solche Partien lebt jeder Kicker.

Sie sind seit Ihrer Zeit bei Borussia Mönchengladbach bei einigen Vereinen, darunter auch in Dänemark, gewesen und spielen seit bald fünf Jahren in Ratingen. Sind Sie jetzt angekommen und ist Ratingen ein Stück weit Ihre fußballerische Heimat geworden?

Ich habe mich in Ratingen von Anfang an wohl gefühlt. Jeder kennt mich hier und weiß, wie ich ticke. Das ist sehr heimisch und angenehm. Seit Gladbach ist Ratingen die längste Station meiner Karriere. Ich fühle mich einfach wohl. Nicht zuletzt, da mein Verhältnis zu meinen Teamkameraden und den Trainern richtig klasse ist.

Sie sind 35 Jahre alt - wird es für Sie noch eine weitere Station geben, oder wollen Sie in Ratingen bleiben? Wie lange wollen Sie noch kicken?

Ich habe mir immer selbst gesagt, dass ich so lange auf dem Rasen stehen will, wie es mir noch Freude bringt. Der Fußball ist meine Leidenschaft. Ich werde kicken, bis die Knochen und Muskeln nicht mehr halten (lacht). Wenn es irgendwann nicht mehr passt, kann ich mir gut vorstellen meine Karriere in Ratingen zu beenden.

Ihre Frau und Sie haben einen Beauty Salon eröffnet. Worum handelt es sich da genau? Woher kam diese Idee?

Wir sind ein Beauty Institut. Am Wochenende geben wir Schulungen, denn meine Frau besitzt eine HWK-Ausbildung und bildet eben auch aus. Sonst betreiben wir ein Ladenlokal mit dem Hauptaugenmerkt auf Augenbrauen-Make-Up, machen aber eigentlich alles. Ich bin da über meine Frau reingekommen, die schon 2007 damit angefangen hat, dann aber wegen der Kinder damit aufhören musste. Jetzt sind die Kids groß und ich nicht mehr durch den Fußball so eingespannt, da dachten wir: Warum nicht?