Nach zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten gegen aufstiegsambitionierte Kölner ärgerten sich die Spieler von Trainer Pawlak zunächst über die schwache Schiedsrichter-Leistung, die ihnen ein unberechtigtes Elfmeter-Gegentor einbrachte und die ein oder andere Großchance kostete. Dennoch zeigten sich die Verantwortlichen des KFC trotz der 1:3-Niederlage zufrieden mit der Mannschaftsleistung und lobten vor allem die Einstellung der Spieler im zweiten Durchgang. Ex-Profi Timo Achenbach, der 323 Spiele in der 2. Bundesliga absolviert hat, sah das genau so.
"Andre Pawlak hat uns im Vorfeld gesagt, dass die Kölner hoch angreifen werden. Damit kamen wir in der ersten Halbzeit noch nicht so gut zurecht, haben aber in Durchgang zwei den Schalter umgelegt und gegen einen Regionalliga-Topfavoriten ein verdammt starkes Spiel gemacht. Wir bekommen zwei Standard-Gegentore. Wenn es uns gelingt, das noch abzustellen, haben wir in dieser Saison tolle Möglichkeiten", berichtet der 33-jährige Außenverteidiger.
Wir müssen erst einmal zusammenwachsen und gucken dann, wo die Reise hingeht.
Timo Achenbach
Im Vergleich zur abgelaufenen Saison, in der Uerdingen mit zwölf Punkten Rückstand auf Aufsteiger Wuppertal Platz zwei in der Oberliga belegte, sieht Achenbach trotz erfahrener Abgänge wie Mohamadou Idrissou (freigestellt), Ioannis Alexiou (Ziel unbekannt) oder Silvio Pagano (Wuppertaler SV) einen deutlichen Qualitätssprung. "Wenn wir weiter dran bleiben und so weiter trainieren, bin ich sehr positiv gestimmt. Wir haben uns auf verschiedenen Positionen noch einmal hochwertig verbessert und bekommen Qualität hinzu, die uns über eine lange Saison helfen wird".
Mit Leon Binder (Rot-Weiss Essen), Tanju Öztürk (Schalke II), Sascha Tobor (Wattenscheid) und Vincent Wagner (FC Kray) hat der KFC vier Defensivspezialisten verpflichtet, die den Abgang von Routinier Alexiou auffangen und der Defensive noch mehr Stabilität verleihen sollen. "Meisterschaften gewinnst du nur, wenn du über Wochen eine stabile Defensivleistung bringst, aber mit Zielen wollen wir uns überhaupt nicht beschäftigen", rudert Achenbach schnell zurück. "Wir müssen erst einmal zusammenwachsen und gucken dann nach den ersten Spielen, wo die Reise hingeht. Das wir nicht gegen den Abstieg spielen möchten, ist aber klar", verrät er schmunzelnd. Das ist natürlich kein Thema, zumal die Krefelder mit Aleksandar Pranjes (Wuppertaler SV), Pascale Talarski (Schalke II), Philipp Goris (FC Bocholt) und allen voran Ex-Bundesligaprofi Charles Takyi (zuletzt vereinslos) auch in der Offensive starken Zuwachs bekommen haben.
Die internen Ziele, über die in der Öffentlichkeit demnach nicht gern gesprochen wird, sollen mit Neu-Coach Pawlak erreicht werden. Achenbach hält ihn in dieser Hinsicht für den richtigen Mann. "Seine Ansprachen sind sehr gut und geben der Mannschaft zur richtigen Zeit die richtigen Impulse. Auch abseits des Platzes ist er ein toller Typ und man hat keinerlei Probleme mit ihm", berichtet er. "Andre ist jemand, der einzelne Spieler besser machen kann und ihre Schwächen explizit bearbeitet. Von daher passt er sehr gut zu uns".