Viktoria Köln

Souveräner Sieg in Uerdingen

In einem ruppigen Spiel gelang es den Gästen aus Köln in der ersten Halbzeit souverän, den KFC Uerdingen weitestgehend vom eigenen Tor fernzuhalten. Einzig Charles Takyi vermochte es in Diensten der Gastgeber hin und wieder mit seiner enormen Schnelligkeit Unruhe zu stiften, auch wenn dabei keine Chancen zu Stande kamen. Auf der anderen Seite machten es die Kölner deutlich besser und kreierten um Kapitän Mike Wunderlich eine Großchance nach der anderen, bis Innenverteidiger Daniel Reiche nach einem Eckball unbewacht am Höchsten stieg und ungehindert einköpfen konnte (30.).

Der Oberligist bekam kaum Luft zum Atmen und musste kurz vor der Halbzeit durch einen platzierten Flachschuss aus der Drehung durch Viktoria-Stürmer David Jansen das verdiente 0:2 hinnehmen. Ohne Torwart Maurice Schumacher hätten sich die Gastgeber nicht über einen höheren Rückstand in der Halbzeitpause beschweren dürfen.

In Durchgang zwei wachten die Uerdinger dann auf und kamen immer öfter ins zweite Drittel der gegnerischen Hälfte und erspielten sich endlich Torchancen, auch wenn immer wieder die Präzision fehlte. Als man das Spiel endlich ausgeglichen gestalten konnte und drauf und dran war den Anschluss zu erzielen, bekamen die Kölner einen unberechtigten Handelfmeter zugesprochen, bei dem KFC-Verteidiger Tanju Öztürk den Ball im Strafraum mit der Hand gespielt haben soll - Fehlentscheidung.

Viktoria-Star Mike Wunderlich ließ sich nicht zwei Mal bitten und netzte rechts unten zum 3:0 ein. Ab diesem Zeitpunkt hatte der Schiedsrichter das Spiel nur noch bedingt im Griff und hätte die ein oder andere Ellenbogen-Attacke und ruppige Fouls härter bestrafen müssen. Dies zog den Unmut einiger Zuschauer auf sich und so gab es zwischen den Trainerbänken die ein oder andere verbale Auseinandersetzung.

Ich glaube nicht, dass es am harten Training liegt, dass der zweite Durchgang so läuft.

Marco Antwerpen

Dem Spiel machte das nicht mehr viel aus, bis der eingewechselte Fabio Fahrian für den KFC in letzter Sekunde mit einem abgefälschten Freistoß traf (90.). KFC-Trainer André Pawlak sah eine engagierte Leistung seiner Mannschaft, mit der er sehr zufrieden war. "Über 90 Minuten gesehen haben wir ein sehr ordentliches Spiel gemacht. Wir sind in der ersten Halbzeit nicht mit dem frühen Pressing der Kölner klargekommen und haben nicht gut verteidigt. Das haben wir dann in der Pause besprochen und nach dem Seitenwechsel deutlich besser gemacht. Wir bekommen zwei Tore durch Standards, wovon eines nicht zählen darf. Nimmt man das alles zusammen, haben wir gegen eine sehr starke Regionalliga-Mannschaft ein tolles spiel geboten. Darauf kann man aufbauen, zumal der Gegner bereits drei Wochen länger im Trainer ist als wir."

Sein Gegenüber Marco Antwerpen war mit dem Spiel seiner Schützlinge ebenfalls nicht unzufrieden, ärgerte sich aber über den zweiten Durchgang. "Nach der ersten Halbzeit müssen wir eigentlich mit vier oder fünf Toren Unterschied führen. Wir spielen uns tolle Chancen heraus, nutzen aber zu wenige davon. Dennoch haben wir super gepresst und uns immer wieder stark in Szene gesetzt. Im zweiten Durchgang waren wir gar nicht mehr im Spiel und haben dementsprechend die ein oder andere Torchance für Uerdingen zugelassen. Ich glaube nicht, dass es am harten Training liegt, dass der zweite Durchgang so läuft. Wir müssen bis zum Ende konzentriert sein und dürfen uns keine Unachtsamkeit erlauben, sonst kriegst du noch so ein blödes Gegentor. Trotzdem waren wir sehr präsent und viel unterwegs und haben drei Tore erzielt - Das passt schon".