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Oberliga Nordrhein: VfB Speldorf – RW Oberhausen 1:1 (1:0) (Ortstermin)
Derby von schweren Ausschreitungen überschattet

Oberliga Nordrhein: Derby von schweren Ausschreitungen überschattet (Ortstermin)
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Es war das größte Spiel des VfB Speldorf seit langer Zeit – und es wird noch viele, viele Jahre im Gespräch bleiben. 1:1 endete das Revierderby gegen Rot-Weiß Oberhausen, es gab Tore, Sprechchöre, Schlägereien, Unterbrechungen, Blaulicht. War das Amateurfußball der reinen oder der übleren Sorte? revierkick.de zeichnet die fünf Akte dieses Ortstermins nach.

Stimmen zum Spiel

Piero Lussu (Trainer VfB Speldorf): „Seit ich beim VfB arbeite, hatten wir zum ersten Mal diese Atmosphäre. Wir wollten sie einatmen. Meine Mannschaft hat von der ersten Minute an fulminant gespielt, mit Herz, Seele und Leidenschaft, fast besessen. Das 1:0 von Mansfeld war ein Supertor, wir hatten in der ersten Halbzeit weitere klare Chancen. Hätten wir in der zweiten Halbzeit unsere Konter cleverer ausgespielt, hätten wir 2:0 oder 3:0 geführt. Da war meine Mannschaft zu egoistisch. Ich will aber keine Kritikpunkte anführen, meine Mannschaft hat Hervorragendes geleistet. Wir können mit dem 1:1 mehr leben als RWO. Ich hoffe, dass wir jetzt immer so viele Zuschauer haben. Für RWO ist das Gewohnheit, sie sind der FC Bayern der Oberliga. Also: Zieht Euch warm an.“

Klaus Wörsdörfer (1. Vorsitzender VfB Speldorf): „Ich bedauere die Begleitumstände und bin darüber enttäuscht. Unsere Fans haben sich während des Spiels vorbildlich verhalten, ich hoffe, dass das so bleibt. Ich finde, dass wir ein tolles Spiel gesehen haben, ein Riesenkompliment geht an unsere Mannschaft. In der ersten Viertelstunde habe ich gedacht: Was sehe ich denn da?“ Hans-Günter Bruns (Trainer Rot-Weiß Oberhausen): „Wir wollten unbedingt gewinnen und haben deshalb zwei Punkte liegen lassen. Der Gegner war supermotiviert, die VfB-Mannschaft hat körperlich alles in die Waagschale geworfen. In der ersten halben Stunde sind wir gar nicht ins Spiel gekommen, standen zu weit weg von den Leuten. Es war ein tolles Tor zum 1:0. Anfang der zweiten Halbzeit gab es einige Abstimmungsschwierigkeiten und Speldorf kam zu Kontermöglichkeiten. Danach musste der VfB dem Tempo Tribut zollen, wir hatten sie im Griff und unter dem Strich steht für uns ein verdientes Unentschieden. Weil Velbert auch unentschieden gespielt hat, ist punktemäßig nichts passiert. Die Unterbrechung hat eher meiner Mannschaft geschadet, weil die Speldorfer Spieler Zeit hatten, um zu regenerieren.“

Spielschema

Speldorf: Nijhuis – Synowiec, Janßen, Flöth – Mansfeld, Egler, Ulrich (78. Krakala) – Schmugge, Ferreira, Schirru (85. Kurt) – Benedyk (90.+5 Rommel). Trainer: Lussu RWO: Semmler – B. Reichert, Uster, Pappas – Landers, Narewsky, T. Reichert (46. Jansen), Robben (90.+3 Embers), Celik – Terranova, Aksoy (75. Stiepermann). Trainer: Bruns Tore: 1:0 Mansfeld (11., Vorlage Ulrich), 1:1 Narewsky (90.+2, -) Zuschauer: 2500 (ausverkauft) Schiedsrichter: Scheppe (Wenden) Gelbe Karten: Schirru, Ferreira, Schmugge, Synowiec – Narewsky, Robben Besonderes Vorkommnis: Das Spiel musste in der zweiten Halbzeit zweimal wegen Ausschreitungen auf den Rängen für insgesamt zehn Minuten unterbrochen werden

Medienspiegel

„Rekordkulisse am Blötter Weg, hochklassiger und spannender Fußball und ein 1:1 (1:0)-Unentschieden am Ende einer fairen Partie. Das Nachbarschaftsderby erfüllte alle Voraussetzungen für ein wunderschönes Fußballfest. Doch ein paar Randalierer verdarben die tolle Atmosphäre, störten den Spielablauf und dämpften die Begeisterung der Fans.“ (WAZ/NRZ Mülheim)

„Drei Punkte sollten es werden und zudem ein Fußballfest – beides klappte nicht. RWO kam letztlich zu einem schmeichelhaften 1:1 und Auseinandersetzungen im RWO-Block verdarben die gute Stimmung im Derby.“ (WAZ Oberhausen)

„Schade, dass wir nach einem solchen Spiel weniger über Fußball reden können als über die begleitenden Umstände, denen wir das Etikett ,skandalös’ anheften müssen. Skandalös ist – erst recht angesichts der Folgen – die Weigerung des VfB Speldorf, auf das mehrfach von RWO unterbreitete Angebot einzugehen, den Oberhausener Ordnungsdienst mitzubringen. Das war eindeutig falsch verstandener Stolz. (...) Wenn es stimmt, was kolportiert wird, dass sich Duisburger und Essener Fans unter die Rot-Weißen gemischt und für „Stimmung“ gesorgt haben, dann „Nacht Mattes“. Jahrelang waren wir in Oberhausen vom Hool-Gespenst verschont geblieben. Wir waren froh, weil alle gern zum Fußball gehen. Zum Fußball!“ (NRZ Oberhausen)

„Schon während der ersten Hälfte hatten die vollkommen überforderten ,Ordnungskräfte’ des VfB Speldorf die RWO-Fans an der Bande immer wieder gereizt und mit scheinbar willkürlichen Aktionen die eh schon aufgeheizte Stimmung so zum Überschäumen gebracht. Es folgten Jagdszenen, die man bei RWO-Spielen so schon viele, viele Jahre nicht mehr gesehen hat. (...) Am Ende ein eher schmeichelhafter Punktgewinn für RWO. (...) Viel zu tun hat zweifelsfrei auch der VfB Speldorf, vor allem in Sachen Ordnungsdienst und Gästeservice.“ (rwo-online.de)

„Fraglich bleibt allerdings, ob in Zukunft solche Spiele wirklich in solchen ,Stadien’ ausgetragen werden sollten. Der Sicherheit aller zuliebe muss der Verband hier einen Riegel vorschieben! Schlecht organisierte Ordnungskräfte, zwei Dixie-Klos für über 1000 Anhänger, liebevoll eingerichtete ,Gastronomie-Ecke’, aber leider viel zu wenig Becher... alles in allem stark ausbaufähig! (...) Schade... hätte ein tolles Spiel werden können.“ (vierte-liga.de)

[u]Diskutiert mit im Oberliga-Forum: Wie können solche Ausschreitungen in Zukunft verhindert werden?

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