Ob Nehlson für seinen neuen Verein in der Rückrunde überhaupt ein Spiel machen darf, ist derzeit noch völlig offen. Beim Trainingsauftakt der Wattenscheider gab es die dicke Überraschung für Trainer Bayram Kollu. Denn Mittelstürmer Nikolai Nehlson – der erst im Sommer von der DJK TuS Hordel gekommen war – teilte ihm mit, dass er sofort in die Oberliga wechseln würde. „Wir waren überrascht, denn wir haben mit ihm auch schon für die nächste Saison geplant“, gibt der Sportliche Leiter Markus Nowak zu.
Für Benninghoff ist Vereinbarung „Auslegungssache“
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So geht's »Am vergangenen Montag machte Schermbeck die Verpflichtung von Nehlson perfekt. Dachten wenigstens der Spieler und sein neuer Verein. Doch der Vorstand der 08er spielt nicht mit. Das Problem ist die Ablösesumme. Nowak erklärt: „Niko hat im Sommer ein Schriftstück vom Verein erhalten, in dem steht, dass er ablösefrei zu einem höherklassigen Verein wechseln darf. Aber nur, wenn er sich fristgerecht abmeldet. Die Frist lief am 31. Dezember ab.“
Nowaks Kollege Michael Benninghoff vom SVS hält die Vereinbarung für „Auslegungssache.“ Letztendlich würde der Westdeutsche Fußball- und Leichtathletikverband entscheiden: „Wir haben die Passunterlagen am Dienstag nach Duisburg geschickt und warten jetzt die Entscheidung ab. Wir haben auch das Schreiben des abgebenden Vereins beigefügt, dass Nikolai Nehlson ablösefrei zu einem höherklassigen Verein wechseln kann“, erklärt Benninghoff. Der Manager des Oberligisten zeigt sogar Verständnis für den Klub von der Dickebank: „Ich kann Wattenscheid absolut verstehen. Es ist hart, einen so wichtigen Spieler so kurz vor Toreschluss zu verlieren. Aber dann mache ich solche Vereinbarungen nicht.“
Es gibt keinen Weg zurück
Nowak geht davon aus, dass sein Verein im Recht ist und eine Ablösesumme verlangen darf, was dieser auch getan hat. Da Schermbeck nicht bezahlen will, ist die Situation derzeit verfahren. Bekommt Wattenscheid Recht und Schermbeck zahlt nicht, wird Nehlson sich in der Rückrunde nur auf dem Trainingsplatz die Fußballschuhe schnüren dürfen, nicht aber in einem Spiel.
Der Spieler sei laut Benninghoff von seinem alten Klub enttäuscht und würde sich allein deshalb auch für die nächsten Monate mit einem Platz auf der Schermbecker Bank zufrieden geben. Einen Weg zurück gibt es sowieso nicht mehr, stellt Nowak klar. „Wir planen für die Rückrunde ohne Niko. Ich hoffe trotzdem für ihn, dass sich eine Lösung findet. Vier Monate auf der Bank wünsche ich ihm auf keinen Fall.“