Zuerst aufgefallen sind diese etwas anders Fußballbegeisterten am 5. Spieltag beim Auswärtsspiel in Goch, wo von Seiten der Buchholzer Zuschauer pyrotechnische Gegenstände abgebrannt und Knallkörper gezündet wurden. Da sich eine Bemerkung über diese Vorkommnisse im Spielbericht des Schiedsrichters wiederfand, folgte für den Verein eine Strafe von 200 Euro.
Für die Beteiligten jedoch nicht Grund genug, um ihre Aktivitäten zu unterlassen. Unter anderem im Pokalspiel gegen ETB Schwarz-Weiß Essen oder beim 2:1–Auswärtserfolg gegen Duisburg 1900 wurden ähnliche Aktionen gestartet. Der Verein legt sein Unbehagen gegen die „Unbelehrbaren“ in Spielberichten auf seiner Internetpräsenz offen dar: „Was sich einige mitgereiste Fans, die keine Buchholzer waren, erlaubt haben, hat mit Viktoriafans nichts zu tun. Fan-Gesänge, Fahnen und Trommeln, alles super - so soll es sein. Knallkörper, bengalische Feuer und Rauchbomben haben auf Sportplätzen und in Stadien nichts verloren.“
Michael Roß, Trainer der Buchholzer Viktoria, steht derweil „zwischen den Stühlen“. Im Interesse des Vereins hält er es durchaus für wichtig, gegen diese Problematik vorzugehen, da überflüssige Strafgelder sinnvoll in die Mannschaften investiert werden könnten. Jedoch sieht der TuS-Coach auch, dass derartige Pyroaktionen durchaus als „Motivationsspritze“ für seine junge Mannschaft dienen können. „Ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft irgendwo Gefallen an der Sache hat.“
Zudem legt Roß Wert darauf, die Machenschaften der Anhänger zu relativieren: „Diese Leute zünden nur entfernt von anderen Zuschauern, sodass die Gefahr eingeschränkt ist.“ Auch die Situation in Goch habe wegen des Stadiondachs dramatischer ausgesehen, als es tatsächlich der Fall war. Darüber hinaus handele es sich auch um Freunde seiner Spieler, die die Mannschaft lediglich anfeuern wollen. So konnten auch schon persönliche Gespräche mit den betroffenen Personen stattfinden, um das Problem einzudämmen.
Neben der Pyrotechnik wird in Buchholz aber auch noch Fußball gespielt. Und das zur vollkommenen Zufriedenheit des Trainers. Der Aufsteiger rangiert nach 16 Spielen auf dem siebten Tabellenplatz, weshalb Michael Roß optimistisch bezüglich der Einhaltung des Saisonziels ist: „Wir wollten zwischen dem achten und zwölften Tabellenplatz landen. Alles was darüber liegt, wäre für uns ein Erfolg.“