Alle Akteure aus der alten Mannschaft haben den Verein verlassen. Die neue Truppe, trainiert vom neuen Trainer Ralf Berndt, ist ein zusammengewürfelter Haufen aus Spielern der zweiten Mannschaft, den Alten Herren, externen Neuzugängen und Straßenfußballern: „Die Jungs, die aus der Zweiten zu uns gekommen sind, haben einfach Fußballer auf der Straße angesprochen, ob sie nicht Lust hätten bei uns zu kicken. Auf diese Weise haben wir ein komplett neues Team auf die Beine gestellt“, berichtet Berndt. Mittlerweile ist der Kader auf 25 Akteure angewachsen und es kommen noch neue dazu: „Es melden sich immer mal wieder Leute auf unsere Anzeigen, weil sie bei uns spielen wollen.“
Für Berndt ist es die erste Trainerstation
Eine große Herausforderung also für den neuen Übungsleiter, der offiziell noch gar keiner ist und zudem zum ersten Mal einen Trainerposten bekleidet: „Ich habe im Januar angefangen bei den Alten Herren von Eintracht Duisburg zu kicken und wurde dann gefragt, ob ich nicht Lust auf den Job als Linienchef hätte“, fasst Berndt die letzten Monate zusammen. Seinen Trainerschein will er nun aber so schnell wie möglich in der Sportschule Wedau nachholen, um sich auch auf dem Papier Trainer nennen zu dürfen.
Trotz des kompletten Umbruches sind die vielen einzelnen Fußballer schnell zu einem Team zusammengewachsen: „Bei uns gibt es eine gute Mischung aus verschiedenen Spielertypen. Wir sind eine extrem junge Mannschaft. Mit Abwehrmann Patrick Stasch und dem Stürmer Ersin Tombas haben wir aber zwei erfahrene Leute dabei, die die jüngeren leiten, das passt“, freut sich der Trainer. Große Hoffnungen ruhen auch auf Patrick Vincent Fodjeu Nzodom: „Patrick bekleidet die klassische Sechser-Position, er hat großes Potenzial und wird sicher ein wichtiger Spieler für uns“, lobt Berndt den gebürtigen Kameruner. Die Eintracht will oben angreifen
Der neue Eintracht-Coach ist von seinem Team überzeugt, peilt in dieser Saison die ersten fünf Plätze der Tabelle an. „Ich weiß, das ist ein sehr ambitioniertes Ziel“, gibt Berndt zu. Doch er schiebt gleich nach: „Ich habe die letzten Spiele in der abgelaufenen Saison gesehen, das war teilweise katastrophal. Diese Truppe ist spielerisch wesentlich besser. Die Spieler sind mit Begeisterung beim Training dabei, jeder hängt sich voll rein. Wenn das so bleibt, dann bin ich mir sicher, können wir oben mitspielen.“
Nach dem 0:0 am ersten Spieltag bei TuRa 88 Duisburg II, will der Coach am Sonntag gegen GSG Duisburg II unbedingt den ersten Sieg der Saison einfahren: „Wir freuen uns auf das Spiel im neuen Stadion, vielleicht kommen ja auch mal ein paar Zuschauer mehr. Da muss auf jeden Fall ein Dreier her.“