Startseite » Fußball » Kreisliga A

Essen: Kreisliga kompakt
0:30! "Weicheier" sorgen für historische Pleite

Essen: Kreisliga kompakt
VfL Osnabrück
VfL Osnabrück Logo
13:00
FC Schalke 04 Logo
FC Schalke 04
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | buwei.de

Zweistellige Niederlagen haben im Amateurfußball keinen Seltenheitswert. Ein 0:30 erinnert dagegen ganz stark an die besten Zeiten von Inter Bochum.

Kreisliga A Essen Nord-West:

Aufstiegsfavorit VfB Frohnhausen hat auf der Zielgeraden die Herbstmeisterschaft errungen. Das Team von Trainer Issam Said gewann seine Partie bei der Zweitvertretung des SuS Haarzopf souverän mit 4:1 und profitierte gleichzeitig von der verdienten 0:1-Niederlage des Aufstiegskonkurrenten TuS 84/10 Bergeborbeck bei Al-Arz Libanon. Der Deutsch-Libanese war hocherfreut über die Schützenhilfe seiner Landsleute und bedankte sich im Anschluss an die Begegnung spontan mit einer Kiste Bier: "Es ist natürlich ein schönes Gefühl, an der Tabellenspitze zu überwintern. Al-Arz hat ein starkes Spiel abgeliefert und völlig verdient gewonnen. Die Jungs hatten die Kiste redlich verdient", meint Said.


Der VfB wolle die Gunst der Stunde unbedingt nutzen und den Platz an der Sonne in der Rückserie verteidigen. Dazu basteln Said und Co. weiter an ihrem für Kreisliga-Verhältnisse bereits hochkarätig besetzten Kader. Neben dem schon verpflichteten Torhüter Tim Teige (siehe Infokasten) suchen die Blau-Weißen noch einen Stürmer. Laut Said könnte im Laufe dieser Woche Vollzug vermeldet werden: "Wir befinden uns in Gesprächen mit einem interessanten Mann, der uns sicher weiterhelfen würde. Allerdings haben wir überhaupt keinen Druck und werden die Sache in aller Ruhe angehen", betont der ehemalige Landesliga-Keeper.

Said holt Bezirksliga-Keeper Hier gibt es den ausführlichen Bericht: reviersport.de/177089---vfb-frohnhausen-said-holt-bezirksliga-keeper.html

Derweil scheint sich das Aufstiegsrennen zu einem Dreikampf entwickelt zu haben. Dank einer imposanten Serie von 19 Punkten aus den vergangenen sieben Partien hat sich die zuvor enttäuschende DJK Katernberg 19 auf den dritten Platz vorgeschoben. Im Derby bei den Sportfreunden aus Katernberg gewannen die Schützlinge von der Meerbruchstraße überraschend deutlich mit 4:1 und dürfen sich angesichts eines Rückstands von acht Punkten noch berechtigte Hoffnungen auf das Aufstiegsticket machen.

Abwärtstrend beim Vogelheimer SV II

Genau entgegengesetzt verläuft die Formkurve des Aufsteigers Vogelheimer SV II. Vier Pleiten in Serie sorgten für ein Abrutschen auf den 13. Tabellenplatz. Besonders die enorme Anzahl der Gegentore dürfte für tiefe Sorgenfalten rund um den Lichtenhorst sorgen. Insgesamt 23 Mal schlug es während der Niederlagenserie im Kasten der Vogelheimer ein. VSV-Coach Mike Renzel kennt die Gründe für die aktuelle Misere: "Mir steht seit Wochen keiner meiner drei Torhüter zur Verfügung. Zwei Schlussmänner sind verletzt, ein anderer hat sich abgemeldet. Das macht sich in unserem Spiel leider bemerkbar", gesteht Renzel, dessen Truppe nicht nur auf der Position des Torhüters mit verletzungsbedingten Personalproblemen zu kämpfen hat. Da selbst Renzel im Feld aushelfen musste, sind die Vogelheimer "einfach froh", dass es in die Winterpause geht: "Der Akku war bei den meisten leer. Jetzt werden wir 14 Tage erstmal gar nichts machen und uns anschließend gezielt auf die Rückrunde vorbereiten. Dann werden wir sicherlich wieder bessere Resultate erzielen", glaubt der Übungsleiter. "Denen ist es egal, was mit dem Klub passiert"

Einen ähnlichen Plan verfolgt man sicher auch rund um die Karnaper Lohwiese. Der FCK überwintert mit nur neun Pünktchen als abgeschlagenes Schlusslicht der Tabelle. Gegen die wiederstarkten Sportfreunde aus Altenessen gab es erneut nichts zu holen. Mit 0:4 mussten sich die Schützlinge von Coach Dennis Bruhnke geschlagen geben. Die Karnaper präsentierten sich abermals wie ein echter Absteiger, was auch Reinhold Gomolinski, 1. Vorsitzender der Grün-Weißen, nicht verborgen blieb. "Bei einigen Akteuren ist es ganz klar eine Einstellungssache. Denen ist es total egal, was mit dem Klub passiert. Im Sommer suchen sich diese Leute einfach einen neuen Verein. Das ist natürlich absolut enttäuschend", ärgert sich Gomolinski.

Neuzugänge? Karnap fehlt das Geld

Die Verantwortlichen versuchen derweil fieberhaft den Kader für die Rückrunde zu verstärken. Ein schwieriges Unterfangen, denn finanziell ist der Klub keinesfalls auf Rosen gebettet. "Wir haben einfach nicht das nötige Geld, um hohe Ablösesummen zu bezahlen oder die Forderungen von gestandenen Spielern zu erfüllen. Der FC Karnap hat vollstes Vertrauen in unseren Trainer Dennis Bruhnke, der einen hervorragenden Job macht. Wenn wir im Frühjahr gut aus den Startlöchern kommen, könnte noch etwas möglich sein, auch ohne Neuzugänge", hofft Gomolinski.

Kreisliga A Essen Süd-Ost:

Debakel, Desaster, Klatsche oder vielleicht Fiasko? Egal welchen Begriff man im Duden sucht: Die Geschehnisse im Spiel zwischen dem FC Kray II und dem ESV Frillendorf lassen sich nur mühsam mit Worten beschreiben. Mit 30:0, in Worten: dreißig zu null, fegten die Gastgeber den Aufsteiger aus Frillendorf aus der Krayarena. Eine historische Pleite für den ESV, die den traurigen Höhepunkt einer desolaten Pleitenserie darstellt. Erst vor wenigen Wochen ging die Elf von Helmut Bergmann mit 1:17 bei Ligaprimus FC Kettwig 08 baden. Ein 1:11 gegen Eiberg und eine weitere 1:8-Klatsche gegen Werden-Heidhausen II sorgten für weiteres Kopfschütteln. Michaelis bedankt sich bei den "Weicheiern"

Sabine Michaelis, Geschäftsführerin des A-Ligisten ließ ihrem Unmut über den Auftritt in der Krayarena freien Lauf: "Den Spielern, die in Kray aufgelaufen sind, kann ich überhaupt keinen Vorwurf machen. Das waren überwiegend Leute, die über ein Jahr nicht mehr trainiert haben und sich nur aufgrund der Personalnot zur Verfügung gestellt haben. Aus unserem eigentlichen Kader sind nur drei Mann aufgelaufen", erklärt Michaelis und ergänzt: "Ich möchte mich ganz ehrlich bei diesen Weicheiern bedanken, die nach ein paar Niederlagen den Kopf in den Sand gesteckt und ihre Kollegen im Stich gelassen haben. Diese Spieler können sich in der Rückrunde allesamt über einen Platz an der Seitenlinie freuen. Die Freigabe wird von uns niemand erhalten."

Rückzug (noch) kein Thema

Wie es nun an der Hubertstraße weitergehen wird, wollte Michaelis nicht konkret verraten. Ob es einen Rückzug in die Kreisliga B geben werde, sei jedenfalls noch nicht klar: "Wir besitzen einen Plan B, den wir jedoch erst veröffentlichen werden, wenn er wirklich feststeht. Aufgeben werden wir zum jetzigen Zeitpunkt aber definitiv nicht, sonst hätten wir uns dieses Spiel in Kray sicherlich nicht mehr angetan", betont die Vereinschefin des ESV.

Die Krayer nutzten die Gunst der Stunde und polierten ihr Torverhältnis gegenüber der Konkurrenz mächtig auf. FCK-Boss Günther Oberholz wollte den Kantersieg allerdings nicht überbewerten. Stattdessen hatte er einige lobende Worte für die hoffnungslos unterlegenen Gäste parat: "Man muss Frillendorf hoch anrechnen, dass sie die Partie zu Ende gespielt und absolut fair agiert haben. Da am Ende nur noch acht gesunde Spieler auf dem Feld standen, hatten wir leichtes Spiel. Nichtsdestotrotz hat unser Team nie den Respekt vor dem Gegner verloren, das war schon klasse", findet Oberholz.

Kray kann "ganz befreit" aufspielen

Das Team von Trainer Hartmut Fahnenstich schoss sich gleichzeitig für das Spitzenspiel am kommenden Samstag gegen den Tabellenführer aus Kettwig warm. Bei einem Heimsieg gegen den haushohen Aufstiegsfavoriten könnten die jungen Krayer das Aufstiegsrennen wieder spannend gestalten. Für Oberholz bestehe jedoch kein Grund, Druck auf das Team auszuüben, das in der letzten Saison erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt sicherte: "Die Truppe kann gegen Kettwig ganz befreit aufspielen. Mit dem Aufstieg beschäftigt sich bei uns nämlich niemand. Das könnte unser großer Vorteil sein", räumt der FCK-Boss ein.

Lesen Sie auf Seite 2: Das Wochenende in den B-Ligen

Seite 12
Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel