Kreisliga A Essen Nord-West:
Der imposante Lauf der Sportfreunde Altenessen 18 ist frühzeitig zu einem Ende gekommen. Im Heimspiel gegen TuS 84/10 Bergeborbeck unterlag der Spitzenreiter nach einer rasanten Partie mit 2:3 und gab die Tabellenführung damit an die Gäste ab, die nach Aussage ihres Trainer Klaus Lehberg „hochverdient“ gewannen: „Wenn das Spiel am Ende 6:2 für uns ausgegangen wäre, hätte sich Altenessen nicht beklagen dürfen. Wir haben eine starke Vorstellung geboten und waren eindeutig die bessere Mannschaft“, resümierte Lehberg, der das Traineramt an der Germaniastraße zu Beginn der Spielzeit übernommen hatte. Spätestens nach dieser überzeugenden Vorstellung bei den hochgehandelten Sportfreunden, dürfte mit dem Vorjahresdritten auch in dieser Saison zu rechnen sein. Lehberg hat zu dieser Thematik eine ganz eigene Meinung und konnte sich einen ironischen Seitenhieb gegen die Konkurrenz nicht verkneifen: „Wir können doch bestenfalls Vierter oder Fünfter werden. Zum Meister haben sich bereits Altenessen 18, Katernberg 19 und der VfB Frohnhausen ernannt. Deshalb bleibt für uns höchstens der Titel des Hausmeisters“, flachste der neue Übungsleiter.
Die Tabellenführung war eigentlich für das Team des VfB Frohnhausen angedacht. Die Elf von Trainer Issam Said führte gegen Wacker Bergeborbeck bereits mit 3:0, ehe das Spiel in der letzten Viertelstunde aufgrund eines heftigen Gewitters abgebrochen wurde. Die Partie wird zum Leidwesen des VfB am 19. September komplett wiederholt. „Das ist natürlich richtig ärgerlich für uns, da wir das Spiel ganz eindeutig gewonnen hätten. Die Truppe war drauf und dran die Müdigkeit des Gegners auszunutzen und einen Kantersieg einzufahren. Jetzt müssen wir unter der Woche bei Null beginnen. Da kann es immer mal passieren, dass der ein oder andere aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung stehen wird“, sagte Dirk Möllensiep, Sportlicher Leiter der Frohnhauser. Der ehemalige Trainer des SV Kray 04 ist der Meinung, dass man die Begegnung nach der Unterbrechung durchaus hätte fortführen können: „Nach dem Gewitter kam sofort die Sonne wieder raus und auch unser Kunstrasenplatz war vernünftig bespielbar. Angesichts des deutlichen Spielstandes hätte der Schiedsrichter wieder anpfeifen sollen.“
Das erste Erfolgserlebnis der neuen Saison durften die Kicker von Eintracht Borbeck bejubeln. Nach zwei Niederlagen zum Auftakt fuhr die Eintracht einen souveränen 3:0-Erfolg gegen die Zweite Mannschaft des SuS Haarzopf ein, der Trainer Marcel Müller und seinen Schützlingen aus der Abstiegszone verhalf: „Man hat gemerkt, dass die Jungs den Dreier unbedingt wollten. Wir waren über die gesamten 90 Minuten tonangebend und haben durch eine hohe Laufbereitschaft überzeugt. Haarzopf war am Ende mit dem Resultat gut bedient“, konstatierte Müller.
Kreisliga A Essen Süd-Ost:
Keine Veränderungen gab es an der Tabellenspitze im Südosten zu verzeichnen. Die DJK BW Mintard verteidigte ihre Spitzenposition dank eines standesgemäßen 3:0-Heimsiegs über den SV Isinger. Der Trainer der Mülheimer, Andreas Lüttenberg, sprach von einem klassischen „Arbeitssieg“: „Es war kein schönes Spiel von Seiten meiner Mannschaft, die auf einen unangenehmen, kampfstarken Gegner traf. Isinger war die erwartet harte Nuss, die wir letztlich ohne größere Probleme knacken konnten“, analysierte Lüttenberg, der seine Elf nach wie vor nicht in der Favoritenrolle sieht: „Die ersten Spiele mussten wir einfach gewinnen. Unser Startprogramm war alles in allem sehr machbar. Die richtigen Brocken kommen erst noch. Erst dann wird man sehen, ob wir ganz oben mitmischen können.“ Diesen Anspruch hat ohne Zweifel Aufsteiger FC Kettwig 08. Nach dem unerwarteten Ausrutscher zu Saisonbeginn gegen Yurdumspor, setzten Dymala und Co. das nächste Ausrufezeichen und schickten den SV Preußen Eiberg mit einer 5:0-Packung auf den Heimweg.
Besonders turbulent ging es im Derby zwischen dem FC Kray II und Yurdumspor Essen zu. In der 65. Spielminute wurde die Partie beim Stand von 1:0 für die Krayer abgebrochen, nachdem der Schiedsrichter im Anschluss an einen Foulpfiff drei Rote Karten für die Gäste verteilte. Yurdumspor-Geschäftsführer Kacir Özer hielt das Verhalten des Unparteiischen für übertrieben: „Der Schiedsrichter war mit der Situation schlichtweg überfordert und hat es nicht verstanden, die Gemüter zu beruhigen. Unser Kapitän wollte beispielsweise nur schlichten und sah dafür die Rote Karte, weil der Schiri sich angeblich bedroht fühlte. Auch der erste Platzverweis gegen Sertan Karabulut, der sich über eine Schwalbe eines Krayers beschwerte, war maßlos übertrieben“, betonte Özer und fügte hinzu: „Ich hoffe, dass die Spieler nicht zu hart bestraft werden. Diesbezüglich bin ich aber guter Dinge, da einige Leute vom Kreis zugegen waren und sehen konnten, dass nichts Schlimmes vorgefallen ist. Einzig der dritte Platzverweis für einen unserer Spieler, den wir daraufhin mit sofortiger Wirkung suspendiert haben, war berechtigt.“
Für den FC Kray bleibt die zufriedenstellende Erkenntnis, dass man die wertvollen Punkte wohl am Grünen Tisch erhalten wird, was den dritten Sieg im dritten Spiel bedeuten würde. Für Trainer Hartmut Fahnenstich kommt kein anderes Urteil in Frage: „Ich gehe davon aus, dass die Begegnung zu unseren Gunsten gewertet wird, da wir mit den Vorkommnissen nichts zu tun hatten. Die Situation zwischen dem Schiedsrichter und den Akteuren von Yurdumspor ist leider eskaliert. Jedoch möchte ich betonen, dass es bis zu diesem Vorfall eine harte aber absolut faire Partie war."
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