Am kommenden Wochenende wird der Spitzenfußball zumindest für ein paar Stunden zu Gast sein. Mit dem HUK-Coburg-U19-Cup richtet der Klub ein bemerkenswert stark besetztes A-Juniorenturnier aus.
Neben den Hausherren sowie den Niederrheinligisten Schwarz-Weiß Essen und Wuppertaler SV Borussia werden auch die drei Bundesligisten VfL Bochum, MSV Duisburg und Rot-Weiß Oberhausen am am Schetters Busch auflaufen. Und dafür sind gleich mehrere Leute verantwortlich. Zum einen die Vereins-Aushängeschilder Dirk und Michael Tönnies, die ein wenig ihre Kontakte spielen ließen. Zum anderen Lars Suelmann, der Kapitän der ersten Mannschaft, der erst die Idee hatte, ein eigenes Turnier auszutragen.
„Ich hatte mir das schon vor einigen Jahren überlegt. Aber mit unserem Ascheplatz hätten wir bei den großen Vereinen gar nicht erst anfragen brauchen“, betont Suelmann. Nun haben sich die Vorzeichen geändert: Seit einigen Monaten verfügt Schonnebeck über einen neuen Kunstrasen sowie über eine schicke Tribüne, „ein kleines Schmuckkästchen“, wie Michael Tönnies betont.
„Wir wollten die Gunst der Stunde nutzen“, erklärt Suelmann, der schon seit März 2011 in den Planungen steckt. Das ist den Verantwortlichen bestens gelungen, auch wenn ausgerechnet die Lokalmatadoren von Rot-Weiss Essen nicht dabei sind. Dabei war RWE der erste Teilnehmer, um den alles aufgebaut wurde. Doch die Zusage erteilte noch der alte Trainer Jürgen Lucas. Sein Nachfolger Marco Rudnik wusste von nichts und plante daher für diesen Zeitraum ein Trainingslager ein. Doch die Rot-Weissen werden sich selbst am meisten über ihr Fernbleiben ärgern. Schließlich haben die Veranstalter ein attraktives Teilnehmerfeld zusammengestellt.
Die hohe Qualität der Gegner könnte sich freilich negativ auf die A-Jugend der Gastgeber auswirken, die gewöhnlich in der Leistungsklasse kickt und daher der krasse Außenseiter ist. Einzig der Modus könnte für die Truppe von Trainer Dirk Möllensiep sprechen, der am Freitag aus seinem Türkei-Urlaub zurückkehrt. Gespielt wird in zwei Dreier-Gruppen, eine Partie dauert 45 Minuten. „In der Zeit kann man sich auch als Underdog gut aus der Affäre ziehen“, glaubt Suelmann.
Der Mittelfeldmann hätte sich selbst auch so ein Turnier gewünscht, als er noch in der A-Jugend des Vereins kickte. Doch auch die Aufgabe als Organisator scheint ihm Spaß zu machen, zumal er ein überragendes Feedback aus seiner ersten Mannschaft erhielt. So ziemlich jedes Kadermitglied wird am Wochenende im Einsatz sein, ob nun am Grillstand, am Bierwagen, am Eingang oder als Teambetreuer. Die Landesliga-Kicker werden allgegenwärtig sein, denn sie haben die Organisation für den Nachwuchs komplett übernommen. „In einem kleinen Verein muss man eben enger zusammenrücken“, betont Suelmann.
Das ist den Schonnebeckern bislang so gut gelungen, dass sie schon jetzt über einen festen Austragungstermin für das Turnier nachdenken. Doch das ist noch Zukunftsmusik, wie der „Capitano“ betont: „Erstmal wollen wir dafür sorgen, dass sich die Teams wohlfühlen.“ Eins ist aber sicher: Sollte es zu einer Neuauflage kommen, wird wohl auch RWE dabei sein.
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