Deutschlands U21-Fußballer genossen lange den Jubel der Fans, Coach Antonio Di Salvo klatschte erleichtert mit seinem Trainerteam ab. Gut zwei Monate nach der verpatzten EM hat die Nachwuchs-Auswahl einen vielversprechenden Start in die neue Saison hingelegt. Das fand nach dem 2:0 (0:0) im Testspiel gegen die Ukraine am Freitag auch der erstmals als Kapitän aufgebotene Eric Martel: „Ich muss sagen, dass wir es echt gut gemacht haben“, sagte der Kölner bei „ran.de“ nach dem Spiel. Zur Kapitänsbinde ergänzte er: „Die macht mich natürlich stolz.“
Oberste Prämisse sei gewesen, „dass wir defensiv kompakt stehen“, erklärte Martel. Man habe zwar etwas gebraucht, um ins Spiel zu kommen, sich aber auch schon in der ersten Halbzeit gute Chancen herausgespielt. „In der zweiten Halbzeit haben wir uns dann belohnt. Ein guter Test für uns.“
Stürmer Maximilian Beier (52. Minute) von der TSG Hoffenheim und der Fürther Tim Lemperle (88.) erzielten vor 6503 Zuschauern in Saarbrücken die Tore für die neu formierte Auswahl. Es war der erste Sieg für die U21 in einer offiziellen Partie im Jahr 2023 und der erhoffte kleine Stimmungsaufheller für den deutschen Fußball.
„Natürlich bin ich erleichtert“, gestand Di Salvo. „Die Mannschaft hat das gezeigt, was wir sehen wollen.“ Vor allem der defensive Part habe gestimmt. „Dass die Null steht, ist wichtig“, merkte der Coach an, „im Spiel nach vorne muss es noch besser werden.“ Insgesamt hätten „Kampfgeist“ und „Gier“ gestimmt. „Wir konnten jetzt nicht verlangen, dass viele Abläufe passen.“ Schon am Dienstag ist seine Mannschaft dann im ersten Pflichtspiel der neuen Saison in der EM-Qualifikation im Kosovo gefordert.
Im Vergleich zur enttäuschenden EM, die für Deutschland mit nur einem Punkt aus drei Spielen geendet hatte, stand eine komplett neue Mannschaft auf dem Platz. Gleich sieben Profis aus der Startelf gaben ihr U21-Debüt, nur drei Akteure aus dem EM-Aufgebot waren noch dabei. Die laufende Findungsphase war den Gastgebern zunächst anzumerken, wirklich Spielfluss wollte zu Beginn bei knapp 30 Grad und Sonnenschein nicht aufkommen.
Viel lief in der Anfangsphase über Einzelaktionen, in der Offensive hatten vor allem die U21-erfahrenen Youssoufa Moukoko und Ansgar Knauff gute Szenen. Der Frankfurter Knauff war es auch, der per Kopf die größte Chance auf das 1:0 vergab (43.).
Zur Pause wechselte Di Salvo achtmal, kurz darauf kamen die nächsten beiden Neulinge in die Partie. Dennoch spielte der DFB-Nachwuchs weiter mutig und belohnte sich. Angreifer Nick Woltemade von Werder Bremen behauptete stark den Ball und hatte das Auge für Beier, der cool blieb. „Starker Pass, super abgeschlossen“, lobte Di Salvo. Lemperle räumte kurz vor Schluss dann die letzten Zweifel am Sieg aus.