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"Rangnick wirkt wie ein Professor"

Österreich: Krankl-Schelte für Ex-Schalker
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Bereits vor dem Ligastart am Samstag steht Ralf Rangnick bei Red Bull Salzburg unter Druck. Österreichs Fußball-Idol Hans Krankl wetterte gegen ihn.

Den Start in das Abenteuer Red Bull Salzburg hatte sich Ralf Rangnick sicher anders vorgestellt. Eine peinliche Niederlage in der Champions-League-Qualifikation gegen luxemburgische Nobodys aus Düdelingen, ein schwer erkämpfter Sieg im Pokal gegen einen Drittligisten - und zudem wetterte noch Österreichs Fußball-Idol Hans Krankl gegen den neuen Sportdirektor. Schon vor dem Liga-Auftakt am Samstag steht der ehemalige Bundesligacoach unter Druck.

"Ich tue mich mit Ralf Rangnick schwer. Der hat den Ruf, ein Fußballprofessor zu sein. So wirkt er auch", schrieb Krankl, so etwas wie der Franz Beckenbauer des Nachbarlandes, in seiner Kolumne für die Zeitung Österreich. Und wo Krankl schon mal dabei war, gab es auch noch einen Seitenhieb für den zuletzt in Paderborn tätigen neuen RB-Coach Roger Schmidt: "Er ist für mich ein total unbeschriebenes Blatt. Mal sehen, ob sie ihre Hausaufgaben in Salzburg ordentlich erledigen. Ich habe meine Zweifel."

Nun muss man zur Ehrenrettung der beiden deutschen Legionäre natürlich sagen, dass wahrscheinlich auch Pep Guardiola oder Jose Mourinho von Krankl jegliche Fähigkeiten abgesprochen worden wären. Hätten sie bei dem Klub des Brause-Milliardärs Dietrich Mateschitz unterschrieben.

Krankl, der bei der legendären deutschen "Schmach von Cordoba" beim 3:2 gegen Deutschland zweimal für die rot-weiß-rote Mannschaft traf, spielte lange Jahre bei Rapid Wien. Und den Traditionsverein aus dem Stadtteil Hütteldorf verbindet mit dem neureichen Rivalen aus der Mozartstadt ein Verhältnis, was mit "unterkühlt" noch mehr als freundlich umschrieben ist.

Doch die Aussagen von Krankl stehen symbolisch für weite Teile des österreichischen Fußballs. Der millionenschwere Klub aus Salzburg wird mehr als kritisch beäugt, geht aber erneut als Topfavorit in das Rennen um die Meisterschaft. Von Rangnick und Schmidt wird nicht weniger als die Wiederholung des Doublegewinns aus dem Vorjahr erwartet.

"Ich weiß, dass die Mannschaft mit dem Doublesieg herausragendes geleistet hat. Noch herausragender wäre es, wenn man das bestätigen würde", sagte Schmidt: "Aber ich bin nicht so vermessen und sage, das ist ein Selbstläufer." Über allem thront aber das Ziel, sich endlich für die Gruppenphase der Königsklasse zu qualifizieren. Ein Ziel, in dem in schöner Regelmäßigkeit ein Salzburger Trainer nach dem anderen scheiterte.

"Es kann nicht klappen, wenn jedes Jahr alles verändert wird. Bisher ist die Rechnung auch nicht aufgegangen. Nicht einmal ansatzweise. Die paar Titel und der Cupsieg gegen Ried sind mickrig, wenn man bedenkt, was für ein Aufwand dahintersteckt", sagte Krankl. Und auch in diesem Jahr läuft es alles andere als geplant. In der ersten Runde verlor man das Hinspiel beim F91 Düdelingen aus Luxemburg 0:1. "Wir konnten nichts von dem umsetzten, was besprochen war", hatte Rangnick gesagt.

In der Liga soll es nun alles besser werden, am Samstag kommt es direkt zum Duell mit den zweiten "zugereisten" deutschen Trainer Peter Hyballa. Mit Sturm Graz eröffnet der ehemalige Aachener Trainer die neue Saison gegen den haushohen Favoriten. Doch auch daran hat Krankl natürlich etwas auszusetzen. "Angeblich haben wir ja die beste Trainer-Ausbildung der Welt. Warum bekommen dann unsere Leute so schwer einen Job? Aber ich habe keine Vorurteile gegen Hyballa. Er muss eine faire Chance bekommen." Immerhin...

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