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EM: Polen am Pranger
Erneut heftige Krawalle im Gastgeberland

Polen: EM-Gastgeber nach Krawallen am Pranger
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EM-Gastgeber Polen am Pranger: Aufgrund von Ausschreitungen beim Pokalfinale zwischen Legia Warschau und Lech Posen hat die Regierung Konsequenzen angekündigt.

"Es wird eine starke Reaktion der Regierung geben. So kann es nicht weitergehen", sagte Regierungssprecher Pawel Gras. Mittlerweile hat sich auch Polens Premierminister Donald Tusk eingeschaltet. Tusk wies die Polizei und den Innenminister an, ihm Informationen über die Ausschreitungen zu geben.

Nach dem Schlusspfiff stürmten Hooligans das Spielfeld, demolierten Werbebanden, beschädigten eine Zuschauertribüne und attackierten Fotografen. Erst durch den Einsatz von Wasserwerfern konnte die Polizei die Situation unter Kontrolle bringen.

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hatte in der Vergangenheit Polen mehrfach wegen Hooligan-Ausschreitungen kritisiert, die das "Image des Landes" zerstörten. Die polnische Regierung hatte für die EM 2012, die in Polen und der Ukraine ausgetragen wird, schärfere Gesetze angekündigt.

Im März hatten polnische Hooligans bei einem Länderspiel der Nationalmannschaft in Litauen randaliert. In Kaunas wurden 14 Monate vor dem Auftakt der Europameisterschaft 2012 zwölf polnische Rowdys inhaftiert, ein litauischer Polizist musste ins Krankenhaus gebracht werden. Die Krawalle von Kaunas warfen auch wieder Fragen nach den Sicherheitsvorkehrungen im EM-Gastgeberland bei der EURO 2012 auf.

Die 200 polnischen Rowdies hatten in den Straßen rund ums Stadion Sicherheitskräfte mit Feuerwerkskörpern, Steinen und Flaschen attackiert. Laut der litauischen Nachrichtenagentur Delfi setzte die Polizei Hunde und Tränengas gegen die Hooligans ein. Die Randalierer waren größtenteils stark alkoholisiert. Es entwickelten sich teilweise regelrechte Straßenschlachten zwischen den Ordnungskräften und den Krawallmachern.

Vor der EM will sich die polnische Polizei unter anderem mit elektronischen Fußfesseln für Hooligans gegen die befürchteten Krawalle wappnen. Die Geräte sollen die bisherige Praxis ersetzen, nach der Personen mit Stadionverboten sich an Spieltagen bei der Polizei melden müssen.

Die UEFA kennt bei Krawallen kein Pardon. Zuletzt hatte es ein Ultimatum von UEFA-Präsident Michel Platini für Serbien und Kroatien gegeben. Beiden Ländern droht der Ausschluss aus dem internationalen Fußball, sollte es zukünftig zu weiteren Krawallen unter Beteiligung von serbischen bzw. kroatischen Fußball-Rowdys kommen. Betroffen wären sowohl die Nationalmannschaft wie auch die nationalen Klubs der beiden osteuropäischen Länder. Das hatte Platini sogar Serbiens Staatspräsident Boris Tadic sowie dessen kroatischem Kollegen Ivo Josipovic persönlich mitgeteilt.

"Ich muss betonen, dass sich die UEFA zu konkreten Maßnahmen in diesem Kalenderjahr veranlasst sieht, sollte es nicht positive und klare Zeichen geben. Es gibt ein ernsthaftes Risiko, dass die Nationalmannschaft und die Klub-Teams beider Verbände von UEFA-Wettbewerben suspendiert werden. Wir fordern eine klare Verbesserung der Lage. Wenn dies nicht geschieht, werden wir nicht zögern und in Aktion treten", sagte Platini.

In der Vergangenheit hatten serbische und kroatische Hooligans häufig schwere Ausschreitungen verursacht. Aber auch in Polen gibt es immer wieder Krawalle im Fußball.

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