"So sieht das vorläufige Ergebnis aus: Ein unfassbar großer Reparaturaufwand für eine falsch getroffene Entscheidung", sagte der Präsident des Liga-Verbandes der Süddeutschen Zeitung.
Die Diskussion über eine Austragung der WM im Winter wirft für Rauball einige fast unlösbare Probleme auf. "Ich finde es außerordentlich erstaunlich, dass die klimatischen Gesichtspunkte bei dieser WM-Vergabe keine Rolle gespielt haben. Wann soll der Terminkalender umgestellt werden? Was geschieht mit dem Afrika-Cup im Januar, dem Asien-Cup? Was mit der EM, soll die in den Winter rücken? Was machen wir mit der 3. Liga? Was ist mit Auf- und Abstieg?"
Der Weltverband FIFA wäre laut Rauball "außerordentlich gut beraten, sich das nächste Mal mit den fünf großen Ligen in Europa zusammenzusetzen, bevor sie Entscheide trifft, die von diesen Ligen nicht mitgetragen werden". Rauball stellte in diesem Zusammenhang die Zukunft des FIFA-Präsidenten Joseph S. Blatter infrage: "Sollte dieser Ratschlag wieder mit Füßen getreten werden", sagte Rauball, müsse "darüber nachgedacht werden, ob die UEFA nicht einen eigenen Kandidaten für die nächste FIFA-Präsidentschaftswahl stellt."
Die WM im Sommer zu veranstalten, in dem es in Katar bis zu 50 Grad heiß wird, sei der Status quo. "Und bleibt es dabei, kämen die anderen Probleme zum Tragen. Es ist und bleibt ein Dilemma." Die Folgen einer Terminumwälzung seien zu bedenken. "Wie wirkt sich so eine Änderung auf das Urlaubsverhalten der Fans aus? Soll künftig im Sommer durchgespielt werden? Wer kauft eine Dauerkarte, wenn er drei, vier Spiele gar nicht sehen kann?"