Der FC Chelsea demontiert im Playstation-Stil die Gegner, Stoke City debattiert ein erneutes englisches Tor-Trauma. "Das ist kein echter Fußball, das ist Playstation", sagte Chelseas Teammanager Carlo Ancelotti nach dem zweiten 6:0 des Meisters in Folge. Für die größte Aufregung am 2. Spieltag der Premier League sorgte allerdings ein eigentlich reguläres Tor von Robert Huths Klub Stoke gegen Tottenham Hotspur, dem wie beim 1:4 der Engländer im WM-Achtelfinale gegen Deutschland die Anerkennung verweigert wurde.
"Wie lange müssen wir noch auf die Torlinien-Technologie warten? Aber wir sind ja nur Stoke City, und ich bin nur Tony Pulis. Wir können nichts ändern", schimpfte Stokes Teammanager mit Blick auf die Szene in der 90. Minute. Beim Stand von 1:2 köpfte Jonathan Walter den Ball deutlich hinter die Linie, der eigentlich perfekt positionierte Schiedsrichter Chris Foy sah dies allerdings anders.
"Drei oder vier meiner Spieler haben bereits gejubelt, aber der Schiedsrichter hat es anders gesehen. Die Referees machen die Fehler zwar nicht absichtlich, aber wir müssen alles hinnehmen", meinte Pulis, der Ex-Nationalspieler Huth über die gesamte Spielzeit das Vertrauen schenkte. Allerdings konnte auch der Innenverteidiger die beiden entscheidenden Tore Tottenhams durch Gareth Bale (20., 30.) nicht verhindern.
Chelsea nicht zu stoppen
Nicht aufzuhalten ist derzeit Chelsea. Die französischen Nationalspieler Florent Malouda (34.) und Nicolas Anelka (48., 52.), der wegen seiner Eskapaden während der WM in Südafrika für 18 Länderspiele gesperrt worden ist, Salomon Kalou (78./90.) und Yossi Benayoun (90.+2) erzielten die Treffer für den ehemaligen Klub von DFB-Kapitän Michael Ballack.
"Ich habe so einen Saisonstart noch nie erlebt. Wir können nicht davon ausgehen, in jedem Spiel sechs Tore zu schießen", sagte der Italiener Ancelotti nach der Partie bei Wigan Athletic: "Aber wir haben eine Menge Qualität in der Mannschaft und wollen auch in den nächsten Wochen gute Spiele abliefern."
Ein gutes Spiel lieferte auch Chelseas Londoner Stadtrivale FC Arsenal ab. Die Gunners gewannen ebenfalls 6:0 gegen Aufsteiger FC Blackpool. Dabei war Theo Walcott der Mann des Tages. Dem Nationalspieler, der nicht im WM-Kader stand, gelang ein Dreierpack (12., 39., 58.). "Theo hat es offensichtlich gut getan, nicht bei der WM dabeigewesen zu sein. Er ist besser drauf als jemals zuvor, weil er seit langer Zeit endlich wieder eine richtige Vorbereitung absolvieren konnte", erklärte Arsenals französischer Coach Arsene Wenger.
Hitzlsperger und Boateng fehlen verletzt
Derweil kassierte West Ham United, neuer Klub des verletzten deutschen Nationalspielers Thomas Hitzlsperger, beim 1:3 gegen die Bolton Wanderers die zweite Niederlage. Wie Hitzlsperger muss auch Nationalspieler Jerome Boateng auf sein Saisondebüt warten.
Der für 12,5 Millionen Euro vom Hamburger SV zu Manchester City gewechselte Abwehrspieler fällt wegen eines kleinen Risses einer Sehne im linken Knie noch einen Monat aus. Die Citizens treffen erst am Montag auf Rekordchampion FC Liverpool.