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Afrika-Cup: Togo
"Die Waffen werden weiter sprechen"

Afrika-Cup: Togo wehrt sich gegen Ausschluss
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Togo zieht gegen den afrikanischen Fußball-Verband (CAF) vor Gericht und kämpft damit gegen den Ausschluss seiner Nationalmannschaft am Afrika-Cup 2012 und 2014.

Der brutale Terrorangriff beim Afrika-Cup in Angola gegen die Mannschaft von Togo mit zwei Toten hat ein juristisches Nachspiel. Der Staat Togo und Angehörige der Opfer reichten vor einem französischen Gericht Klage gegen den afrikanischen Fußball-Verband (CAF) und gegen die Terrorgruppe FLEC ein.

Togo will FLEC für einen "terroristischen Akt" verantwortlich machen und auf "Mord und versuchten Mord" klagen. Die Anklage soll in Frankreich Erfolg haben, weil FLEC-Anführer Rodrigues Mingas eine französische Staatsbürgerschaft hat und im Kampf mit Angola um die Unabhängigkeit der Exklave Cabinda zuletzt Terrorakte verherrlicht hatte. "Die Waffen werden weiter sprechen. Das ist unsere Heimat, und Angola soll es wissen", sagte Mingas.

Keine ausreichende Sicherheit

Neben dem Staat Togo haben auch Angehörige der Opfer in Frankreich Klage gegen den Verband sowie gegen FLEC erhoben. Dem Verband wird vorgeworfen, den Fußballteams während des Afrika-Cups im Januar nicht ausreichend Sicherheit gewährleistet zu haben. Das Gericht in Paris will nun prüfen, ob der Klage stattgegeben werden kann, obwohl kein französischer Bürger zu den Opfern gehörte.

Der terroristische Überfall ereignete sich am 8. Januar 2010 auf der Fahrt der Mannschaft Togos nach Cabinda. Bei einem Maschinengewehrangriff der FLEC starben der Assistenztrainer und der Pressesprecher des togolesischen Nationalteams. Zudem wurden neun Menschen verletzt, darunter zwei Spieler. Togos Premierminister Gilbert Houngbo hatte daraufhin die sofortige Heimreise der Delegation veranlasst. Der CAF reagierte empört auf den Rückzug vom Wettbewerb und schloss die togolesische Nationalmannschaft für die beiden nächsten Austragungen des Afrika-Cups 2012 und 2014 aus. Präsident Issa Hayatou hatte die Strafe gegen Togo mit der verbotenen Einmischung der Regierung begründet.

"Die Afrika-Föderation zerstört uns"

In Togo hatte die Sperre nur Kopfschütteln ausgelöst. Kapitän Emmanuel Adebayor aus dem Nationalteam forderte den Rücktritt von Hayatou. "Er hat Afrika lange gedient, doch nun muss er aber gehen", sagte der Spieler von Manchester City. Team-Kollege Thomas Dossevi hatte erklärt: "Wir sind Fußballer, auf die geschossen wurde. Und nun dürfen wir keinen Fußball mehr spielen. Die Afrika-Föderation zerstört uns." Auch Theo Zwanziger, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), hatte sich eingeschaltet und sein Mitgefühl bekundet: "Ich kann die Betroffenheit der togolesischen Sportler über diese Entscheidung absolut nachvollziehen." Es verbiete sich aber, so der DFB-Boss gegenüber der Welt weiter, die Entscheidung zu kommentieren.

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