"Wir werden alle Rechtsmittel ausschöpfen, um diese Entscheidung zu bekämpfen", kündigte Togos Sportminister Christophe Tchao in Togos Hauptstadt Lome an. Die afrikanische Fußball-Föderation (CAF) hatte am Samstag beschlossen, mit dieser Sperre das Fernbleiben Togos vom diesjährigen Wettbewerb zu sanktionieren. Die togolesische Regierung hatte diesen Rückzug angeordnet, nachdem bei einem Terror-Anschlag auf den Mannschaftsbus in Angola zwei Menschen getötet worden waren. Zudem wurde eine Geldstrafe in Höhe von 50. 000 US-Dollar verhängt.
Der Überfall ereignete sich am 8. Januar nach dem Grenzübertritt in die Exklave Cabinda. Bei einem Maschinengewehrangriff der FLEC (Front für die Befreiung der Enklave Cabinda) starben der Assistenztrainer und der Pressesprecher des togolesischen Nationalteams. Zudem wurden insgesamt neun Menschen verletzt, darunter zwei Spieler. Togos Premierminister Gilbert Houngbo hatte daraufhin die sofortige Heimreise der Delegation veranlasst. Auch die Akteure reagierten mit Empörung auf den Ausschluss. "Wir sind Fußballer, auf die geschossen wurde. Und nun dürfen wir keinen Fußball mehr spielen. Die Afrika-Föderation zerstört uns", erklärte Nationalspieler Thomas Dossevi, der hinzufügte: "Als wir nach Hause gefahren sind, um drei Tage zu trauern, haben sie gesagt, sie seien in Gedanken bei uns. Und nun bestrafen sie uns."
Selbst Theo Zwanziger, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), bekundete sein Mitgefühl: "Ich kann die Betroffenheit der togolesischen Sportler über diese Entscheidung absolut nachvollziehen." Es verbiete sich aber, so der DFB-Boss gegenüber der Welt weiter, die Entscheidung zu kommentieren. Derweil haben auch die Familien der beiden Todesopfer juristische Schritte gegen die CAF und auch gegen den angolanischen Staat angekündigt. "Zwei unserer Landsleute wurden getötet aufgrund von Fehlern und Versäumnissen der Afrika-Föderation und ihres Präsidenten Issa Hayatou", erläuterte der Rechtsanwalt Alexis Aquereburu. Die Klage schließe auch den Staat Angola mit ein, der das Leben der Fußballer gefährdet habe, indem er den Afrika-Cup in einem Kriegsgebiet zur Austragung gebracht habe.
Die CAF hatte ihre Entscheidung mit einer nicht erlaubten "Einmischung der togolesischen Regierung" begründet und darauf hingewiesen, dass solche Eingriffe in die Hoheitsrechte der Föderation nicht dem Reglement entsprächen. Die planmäßige Austragung des Afrika-Cups sei damit gefährdet worden.