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D - Elfenbeinküste 2:2
Robert Enkes Trikot auf der Bank

Nationalelf: 2:2 gegen die Elfenbeinküste
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Die deutsche Nationalmannschaft hat den Spagat zwischen Trauer und Fußball-Alltag gemeistert, einen Sieg im letzten Spiel des Jahres aber verpasst.

Acht Tage nach dem Selbstmord von Robert Enke erreichte das Team von Bundestrainer Joachim Löw in Gelsenkirchen im Duell der WM-Teilnehmer mit der Elfenbeinküste nach einem Doppelpack von Lukas Podolski (11. und 90. +3) ein 2:2 (1:0). Nach einer erschütternden Woche gelang der deutschen Elf dennoch ein sportlich durchaus gelungener Jahresabschluss.

Nach dem Führungstreffer durch Podolski, der in der elften Minute einen Foulelfmeter verwandelte, leitete ausgerechnet ein Missgeschick des Schalkers Manuel Neuer den Ausgleichstreffer ein. Der zur Halbzeit eingewechselte Torwart schoss in seinem "Wohnzimmer" in der 57. Minute nach einem Rückpass seines Klubkollegen Heiko Westermann Gästestürmer Emmanuel Eboue den Ball in den Unterleib, der Abpraller trudelte ins Tor. In der 85. Minute war Neuer beim 1:2 des zwei Minuten zuvor eingewechselten Seydou Doumbia machtlos. Podolski gelang in der Nachspielzeit der Ausgleich.

Manuel Neuer wurde von Klubkollege Westermann schlecht angespielt (Foto: firo).

Vor dem Anpfiff war die Trauer um Robert Enke noch einmal allgegenwärtig gewesen. Auf dem Videowürfel der Schalker WM-Arena wurden zu den Klängen von "You´ll never walk alone" Bilder aus dem Leben des achtmaligen Nationaltorwarts gezeigt, der sich am Dienstag vergangener Woche das Leben genommen hatte. Enkes Trikot lag als symbolisches Zeichen auf der deutschen Ersatzbank. Der verletzte Kapitän Michael Ballack hatte das rote Shirt zwischen die Auswechselspieler gelegt. Sowohl die Gäste von der Elfenbeinküste, die vor dem Spiel ein T-Shirt mit dem Konterfei Enkes und der Aufschrift "in memoriam Robert Enke" trugen, als auch die deutsche Mannschaft spielten mit Trauerflor.

Die Rückkehr in den Fußball-Alltag gelang der deutschen Elf von Beginn an vor nur 33.015 Zuschauern gut. Löws Auswahl, die in den neuen WM-Trikots auflief und sich aktiver präsentierte als zuletzt beim viel kritisierten 1:1 in Hamburg gegen Finnland, wurde für ihr forsches Spiel schon in der elften Minute belohnt. Nachdem Guy Demel vom Hamburger SV den Debütanten Stefan Kießling zu Fall gebracht hatte, entschied Schiedsrichter Bjorn Kuipers aus den Niederlanden auf Elfmeter, den Podolski sicher verwandelt.

Danach drehten die technisch starken Gäste auf. Nur zwei Minuten nach dem 1:0 misslang Philipp Lahm eine Kopfballrückgabe, der folgende Lupfer von Eboue landete auf der Latte. In der 17. Minute war Torwart Tim Wiese bei einem Schuss von Sekou Cisse zur Stelle. Der Bremer Schlussmann und der Leverkusener Kießling standen erstmals in der Startformation. Als zweiter Stürmer neben Kießling lief Podolski auf. Für den am Knie angeschlagenen Ballack führte Lahm die DFB-Elf als Kapitän aufs Feld.


Nach der kurzen Drangperiode der Ivorer, die ohne ihren verletzten Superstar Didier Drogba vom FC Chelsea auskommen mussten, bekamen die Gastgeber das Spiel wieder in den Griff. Zunächst verpasste Podolski (22.) mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze das 2:0 nur knapp, drei Minuten später musste Arthur Boka vom VfB Stuttgart nach einem Kopfball von Westermann für seinen geschlagenen Torwart Aristide Zogbo auf der Linie klären. Danach ließ das DFB-Team etwas nach, eine konzentrierte Leistung in der Defensive verhinderte aber auch gefährliche Aktionen der Ivorer. Kurz vor der Pause hatte Piotr Trochowski die große Chance zum 2:0, doch der Hamburger traf nur den Pfosten.

Zur zweiten Halbzeit ersetzte Neuer wie abgesprochen Wiese im Tor. Der Schalker bekam zunächst wenig zu tun, weil seine Teamkollegen weiter nach vorne spielten. Podolski verpasste das 2:0 nur um Zentimeter (51.), in der 56. Minute sorgte Piotr Trochowski mit einem Schuss für Gefahr. Doch nur eine Minute später kamen die Ivorer mit Neuers Hilfe zum 1:1. Die deutsche Elf brauchte eine Weile, um sich vom Ausgleich zu erholen und brauchte für die nächste gelungene Aktion eine Standardsituation. Nach einem Freistoß von Mesut Özil (74.) köpfte der agile Podolski über das Tor. Auf der Gegenseite prallte ein Schuss von Salomon Kalou (76.) von Per Mertesackers Bein nur knapp neben das Tor.

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