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Alles gut bei den SFN
Spitzenreiter und neuer Kunstrasen

BL 3 NR: SF Niederwenigern im Aufwind
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In Niederwenigern läuft es derzeit richtig gut. Der Bezirksligist ist Tabellenführer und seit acht Spielen ungeschlagen - und das auf dem neuen Kunstrasenplatz.

„Am Anfang haben uns alle belächelt und für verrückt erklärt. Besonders die Stadt hat nicht geglaubt, dass man ein solches Projekt privat durchziehen kann“, erläutert Theo Schlüter die Ausgangssituation, der er und seine Mitstreiter des „Förderverein Kunstrasen Niederwenigern e.V.“ im Februar 2006 gegenüberstanden. Ziel war es „die Jugend aus dem Schlamm und der Asche zu holen“, sagt Schlüter, der erste Vorsitzende des Fördervereins. Dass dem Verein die Jugendarbeit am Herzen liegt, erkennt man bei einem Blick auf den Kader der ersten Mannschaft, in dem derzeit lediglich ein Akteur steht, der nicht aus dem eigenen Nachwuchsbereich stammt. „Wir sind eben ein typischer Dorfverein“, sagt Jürgen Margref, Trainer des jungen Teams, das in der Bezirksliga 3 Niederrhein für Furore sorgt.

„Förderverein Kunstrasen Niederwenigern“

Das 2006 gestartete Projekt musste zur Anlegung des Kunstrasenplatzes rund 420.000 Euro aufbringen. Die Stadt Hattingen willigte nach langen Diskussionen ein, sich mit 110.000 Euro zu beteiligen, die eigentlich für die Wiederherstellung des alten Platzes genutzt werden sollten. Um die verbleibenden 310.000 Euro in Eigeninitiative zusammen zu tragen, startete der Förderverein zahlreiche Aktionen, so dass aktuell nur noch 55.785 Euro fehlen. Ausführliche Informationen unter www.kunstrasenplatz.de.

„Wir sind schon etwas überrascht, dass wir ganz oben stehen“, bilanziert Margref nach den ersten neun Partien, in denen seine Truppe lediglich am ersten Spieltag den Platz als Verlierer verlassen musste. „Die Jungs setzen die Vorgaben sehr gut um. Wir brauchen vorne nur wenige Chancen und alle arbeiten sehr gut nach hinten, so dass wir dem Gegner kaum eine Tormöglichkeit lassen“, lobt der Übungsleiter die aktuelle Spielweise und fügt hinzu, dass es keinerlei Druck gäbe, diesen Platz auch am Ende der Saison zu belegen. „Wir wollen die jungen Kicker gut ausbilden und uns, wie in den vergangenen Jahren, stetig verbessern. Auf die Tabelle schauen wir dann am Ende der Saison. Wir verfolgen ein langfristiges Konzept und dafür war der Bau des Kunstrasenplatzes eine wichtige Grundlage.“

Das sieht Schlüter genauso, der besonders stolz darauf ist, dass man die hohen Kosten von rund 420.000 Euro selbstständig decken konnte. „Wir haben irre viele Aktionen gemacht, bei denen das ganze Dorf einbezogen war und die Leute haben wirklich toll mitgezogen“, lobt Schlüter das Engagement der Bürger, die bei Oktoberfesten, Spendenläufen und einem Scheunenfest für den nötigen Umsatz sorgten. Auch die Gegner der ersten Mannschaft halfen mit, Geld für den neuen Platz zu sammeln. Für jedes Tor, dass die Sportfreunde in der vergangenen Saison kassierten, spendeten die eingesetzten Spieler einen Euro.

Etwas mehr Hilfe hätte der Förderverein auch von der Stadt Hattingen erwartet (siehe Infokasten), da „der Platz auch von Schulen und anderen Vereinen genutzt wird“, wie Schlüter erklärt, der aber sofort hinzufügt: „So sind wir eben noch glücklicher, dass wir dieses Projekt verwirklicht haben. Mitte nächsten Jahres werden wir mit dem Thema durch sein.“

Im Rahmen der „Aktion Ehrenamt“ würdigt der DFB am heutigen Abend den Einsatz von Theo Schlüter. Im Rahmen des Länderspiels Deutschland gegen Finnland wird der Vorsitzende des „Förderverein Kunstrasen Niederwenigern“ von DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger ausgezeichnet und gehört dann dem „Club 100“ an, in den der DFB jährlich 100 vorbildliche Vereinsmitarbeiter aufnimmt. „Allerdings ist es ja nicht so, dass ich das alleine gemacht habe. Unser Förderverein umfasst acht Personen und als 1. Vorsitzender werde ich nun stellvertretend ausgezeichnet. Aber auch meine Kollegen sollten genannt werden“, betont Schlüter. Neben ihm sind Hans-Peter Walter, Dirk Hemmerich, Ulrich Eggemann, Konrad Ramhorst, Markus Bürvenich, Peter Lüssenhop und Michael Plückthun für das Projekt verantwortlich.

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