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Bezirksliga 8 Niederrhein: Die Hinrundenbilanz
Nach Jahren wieder Spannung an der Spitze

Bezirksliga 8 Niederrhein: Die Hinrundenbilanz
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In der Bezirksliga 8 Niederrhein sind 17 von 30 Spielen absolviert und die Spieler befinden sich in der verdienten Winterpause. Zeit sich noch einmal mit der Hinrunde zu beschäftigen. Vier Trainer gingen freiwillig oder wurden entlassen, ein 26-Jähriger "Knipser" hat bereits 20 Treffer auf dem Konto und ein Team spielt auch einmal mit drei nominellen Torhütern gleichzeitig. [i]Die Hinrundenbilanz[/i]

Ein mahnendes Beispiel dafür, dass so etwas schnell passieren kann, dürfte Mitaufsteiger BSV Oberhausen 66 sein. Die von Jörg Lieg trainierten Kicker standen zu Beginn der Saison im oberen Tabellendrittel und überzeugten durch schönen Fußball. Zwar steht die Mannschaft im Moment nicht auf einem Abstiegsrang, doch gerade mal zwei Punkte konnten in den letzten fünf Begegnungen erzielt werden. Lieg erklärt selbstkritisch: "Die Einstellung einiger Spieler hat in den letzten Partien einfach nicht gestimmt." Um dies zu ändern will man im Verein den 16-er Kader aufstocken, um den Konkurrenzkampf zu erhöhen. "Das wird nicht einfach Leute zu finden, die uns weiterbringen, doch ich bin optimistisch, dass wir den Negativtrend stoppen und uns in der Gruppe etablieren", ahnt der 37-jährige Spielertrainer.

Aber auch von den weiteren zwei Neulingen aus der Kreisliga A befindet sich kein Team auf den Abstiegsrängen: TuSpo Huckigen steht auf Rang zehn und TuSpo Saarn ist Zwölfter.Union Mülheim, aktuell Siebter, ist aus der Landesliga abgestiegen und galt vor der Saison folglich als Anwärter auf den direkten Wiederaufstieg. Doch der Abstand auf den Spitzenreiter beträgt inzwischen neun Punkte, nachdem man vor der Winterpause mit 0:3 bei Hamborn 90 verlor. "Das war unsere schlechteste Saisonleistung", schimpft Coach Oliver Kannengießer, der aber auch mit dem Abschneiden seiner Truppe insgesamt nicht zufrieden ist. "Fußballerisch sind wir top, aber uns fehlt vor dem Tor die Cleverness. Wir brauchen noch einen richtigen Knipser", erklärt der Union-Übungsleiter.

Abhilfe könnte da eventuell Admir Begic schaffen. Der Stürmer kommt vom zurückgezogenen Verbandsligisten Siegfried Materborn und konnte bisher im Training überzeugen. Dagegen sind Abgänge zu verzeichnen, zwei davon sind besonders schmerzhaft: Idris Acigöz hört wegen anhaltender Knorpelprobleme auf und Torwart Kevin Krämer folgte den Lockrufen des Oberligisten VfB Homberg. "Das ist bitter für uns, aber verständlcih, dass Kevin sich der Herausforderung stellt", bemerkt Kannengießer. Mit dem 18-jährigen Emre aus Essen-Frintrop trainiert seit drei Wochen ein junger Schlussmann, der eigentlich noch in der A-Jugend spielen würde mit. Sein Trainer attestiert ihm: "Er ist sehr gut und hat sich auch gut in die Mannschaft integriert." Dennoch sucht man noch einen zweiten Keeper für die Rückrunde und einen Mann für die Abwehr. Aus Erfahrung weiß Kannengießer, dass sich das Spielerkarussell im Januar richtig dreht, wenn unzufriedene Spieler noch schnell den Verein wechseln möchten. Überstürzen möchte man bei den ambitionierten Mülheimern jedenfalls nichts.

Beim Mülheimer SV bleibt man gelassen: Nachdem viele neue Spieler integriert werden mussten, bleibt Platz fünf das Ziel.

Auf dem sechsten Rang steht mit dem Mülheimer SV eine Mannschaft, die im letzten Jahr auf Platz drei landete und so schon automatisch in die Mitfavoritenrolle kam. Doch Dieter Brüger, im achten Jahr Übungsleiter im Klub, bemerkt: "Wir haben zur aktuellen Spielzeit zehn Akteure verloren und dafür sieben Leute, die unter 20 Jahre jung sind geholt. Wir sind zufrieden. Ziel ist und bleibt der fünfte Platz."

Die "rote Laterne" hält Hertha Hamborn und wird sie wohl auch nicht mehr abgeben. Die von Mike Snowley trainierte Truppe steht mit gerade mal fünf Punkten bereits jetzt 14 Punkte vom rettenden Ufer entfernt. Die hauptsächlich aus B-Kreisligisten bestehende Mannschaft kann wohl schon für die Kreisliga A planen. Snowley stellt klar: "Wir kämpfen trotzdem weiter und beginnen am 9. Januar mit der Rückrundenvorbereitung."

Damit sind die zwischendurch aufkeimenden Gerüchte, dass sich das Team vom Ligabetrieb zurückzieht wohl endgültig dementiert. Der Übungsleiter der Herthaner gibt zu: "Aus dem Keller kommen wir wohl nicht mehr raus, aber wir sammeln Erfahrungen und werden jede Chance nutzen Punkte zu erzielen. Die Stimmung im Team ist jedenfalls prima."

Ansonsten dürfte in der Liga, in der jeder gegen jeden gewinnen kann, auch im Kampf gegen die weiteren zwei Abstiegsplätze Spannung garantiert sein.

Vorletzter ist mit Hamborn 90 eine Mannschaft, die wie das Schlusslicht auf der selben Platzanlage in Duisburg-Neumühl die Heimspiele austrägt. Das Team steht mit 16 Zählern drei Punkte hinter dem rettenden Ufer. Außerdem holte das Team seit dem Amtsantriit von Metin Colak elf Punkte aus sieben Partien. Eine Sache, die den 31-jährigen Übungsleiter optimistsich stimmt: "Wir schaffen das. Der Wille ist da und das Potenzial auch. Das haben wir auch in den letzten Partien der Hinrunde gezeigt."

Aktuell wird schon in der Halle trainiert. Ende Januar kommt es zum Pokalspiel gegen den Landesligisten Galatatsaray Mülhei, danach geht es ins Trainingslager in Antalya. "Und dann sind wir fit für die Rückrunde", erklärt der 31-jährige Familienvater zuversichtlich, der mit Mark Franke schon eine Verstärkung für die Offensive vorweisen kann. Der 32-Jährige spielte schon in der Oberliga für Hamborn 07 und in der Bezirksliga für Hertha Hamborn als sie noch eine starke Truppe hatten. Aus beruflichen Gründen pausierte der Stürmer in der letzten, doch Colak ist überzeugt, dass er eine Verstärkung sein wird. Desweiteren sucht der 90-er Übungsleiter noch einen Manndecker und geeignetes Personal für das Mittelfeld.

Auf dem 14. Tabellenplatz und somit auf dem letzten Abstiegsrang überwintert mit der Spvgg Sterkrade-Nord ein Team, das eigentlich drei Punkte mehr haben könnte, die jedoch am grünen Tisch wegen Lizenzverstößen (revierkick.de berichtete) aus der Partie gegen Oberhausen-Lirich wieder aberkannt wurden. Dieser Fauxpas könnte am Saisonende noch besonders ärgerlich sein.

Zwei Zähler davor liegt mit Safakspor Oberhausen eine Mannschaft, deren Formkurve zum Ende der Hinrunde deutlich nach oben zeigte. Nur am letzten Spieltag gab es eine empfindliche 2:8-Schlappe bei Heimaterde Mülheim. Avci erklärt: "Das war wirklich mies, wir haben nur bis zur 35, Minute mitgespielt, danach war es eine Katastrophe."

Dennoch möchte der 37-Jährige kein Trübsal blasen. In der Vorbereitung wird er seine Kicker auf Taktik und Defensivarbeit schulen, denn eines ist sicher: Am spielerischen Potenzial mangelt es den Oberhausenern, die in der abgelaufenen Spielzeit auf Rang zwölf landeten, nicht. Mit Hüseyin Kayatas kehrt ein Manndecker in das Team zurück, der früher schon seine Schuhe für den Verein schnürte, aus beruflichen Gründen aber länger pausierte. Avci freut sich: "Das ist definitiv eine Verstärkung für uns."

Bei bereits 44 Gegentoren tut dies auch Not, nur Hertha Hamborn hat mit 76 Gegentreffern aktuell eine schlechtere Abwehr in der Liga.

Die Vorrunde haben drei Teams ohne Feldverweis überstanden: Die beiden Aufsteiger TuSpo Saarn und TuSpo Huckingen sowie das von Dieter Henkelüdecke trainierte Heimaterde Mülheim. Rekordhalter an "roten Karten" in dieser Gruppe sind Hamborn 90 und Mülheim 07, wo die Spieler jeweils dreimal vorzeitig die Duschkabine aufsuchen konnten.

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