Die TGD Essen-West kassierte am vergangenen Spieltag gegen den Mülheimer SV die dritte Niederlage in Serie. Der Bezirksliga-Aufsteiger hatte an der heimischen Haedenkampstraße einen großen Kampf geboten, musste sich nach 90 turbulenten Minuten allerdings mit 1:2 geschlagen geben.
Doch die Heimniederlage war nicht der einzige Wermutstropfen an diesem Sonntagnachmittag: Die Turngemeinde kassierte während des Spiels insgesamt neun Gelbe Karten und zwei Gelb-Rote Karten (gegen Özkan und Özgür Akcapinar). Nach dem Abpfiff ging die Kartenflut dann weiter: Torwart Tim Krutz und Trainer Dietmar "Didi" Krause sahen jeweils die Rote Karte.
Der Coach konnte seinen Platzverweis überhaupt nicht verstehen. "Die Ampelkarten haben meine Spieler selbst zu verantworten, weil sie gemeckert haben. Das Spiel war zerfahren und wurde immer wieder unterbrochen. Insgesamt gab es zehn Auswechslungen, mehrere Verletzungsunterbrechungen und zwei Platzverweise. Dann pfeift der Schiedsrichter aber genau pünktlich ab. Ich habe ihn gefragt, warum es keine Nachspielzeit gibt. Daraufhin hat er mir sofort die Rote Karte gegeben. Ich habe ja schon einiges erlebt, aber das war auch für mich neu. Mein Wortlaut war überhaupt nicht beleidigend", erklärte Krause gegenüber RevierSport.
Mit vier Roten Karten verlief der 17. Spieltag natürlich alles andere als optimal für die Westler. Trotzdem wollte der 52-jährige Krause den Schiedsrichter nicht für die Niederlage verantwortlich machen. Auch in doppelter Unterzahl hatte die TGD durch Jamil Carew in der Schlussphase die Chance, das 2:1 zu erzielen. Nur wenige Minuten später traf der Gast dann selbst zum entscheidenden 2:1.
Obwohl wir nur noch zu neunt waren, konnten wir den Ausgleich erzielen und hatten das 2:1 auf dem Fuß. Wir hatten wirklich sehr, sehr viele Chancen. Um eine Sache klarzustellen, die Niederlage liegt nicht am Schiedsrichter. Das haben wir uns selbst zuzuschreiben.
Dietmar Krause.
Krause: "Wir waren meiner Meinung nach die bessere Mannschaft. Obwohl wir nur noch zu neunt waren, konnten wir den Ausgleich erzielen und hatten das 2:1 auf dem Fuß. Wir hatten wirklich sehr, sehr viele Chancen. Um eine Sache klarzustellen, die Niederlage liegt nicht am Schiedsrichter. Das haben wir uns selbst zuzuschreiben. Daraus müssen wir lernen, unsere Kräfte mobilisieren und es im kommenden Spiel gegen Duisburg 08 besser machen."
Nach 17 Partien liegt die Krause-Elf weiterhin voll im Soll und sammelte bereits 23 Punkte. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt komfortable neun Zähler. Dieses Szenario hätte bei der TGD Essen-West vor der Saison wohl jeder unterschrieben.