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1-1-4-3-2: Taktik-Wahnsinn in Sodingen

Westfalen: Bezirksliga kompakt
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Libero, Viererkette und drei Sechser! Wie man mit einem solchen System zum Erfolg kommen kann, demonstrierten am Wochenende die Kicker von Arminia Sodingen.

Bezirksliga 8

Das haben sich die Verantwortlichen des VfL Kamen sicher anders vorgestellt. Nach dem 0:3 aus der Vorwoche gegen den SV Brackel ging auch das nächste Spitzenspiel mit dem selben Resultat verloren. Durch die Pleite in Nordkirchen fiel der ehemalige Tabellenführer auf den fünften Rang zurück. Aus der Sicht von VfL-Coach Hüsrev Sentürk wäre jedoch in beiden Begegnungen deutlich mehr drin gewesen: "Die Ergebnisse spiegeln in beiden Fällen nicht den Spielverlauf wider. Auch gegen Nordkirchen waren wir ebenbürtig und hätten durchaus etwas Zählbares mitnehmen können. Gegen solche Mannschaften werden die kleinsten Fehler allerdings postwendend bestraft", analysiert Sentürk. Der Übungsleiter möchte aus diesem Grund keinesfalls von einer Krise sprechen. Erst Recht, da der Aufstieg generell nie das offizielle Ziel gewesen sei: "Mein Team gehört sicherlich unter die Top 5. Das hat der bisherige Saisonverlauf gezeigt. Vom Aufstieg zu sprechen, wäre aber etwas zu vermessen", betont Sentürk.


In den Top 5 haben sich auch die Kicker der SG Phönix Eving etabliert. Das Team von Trainer Christian Eckle feierte einen 3:0-Erfolg beim Königsborner SV und kletterte auf den vierten Tabellenplatz. Dabei war der Coach mit dem Auftritt in der ersten Hälfte alles andere zufrieden. Eckle vermutete sogar ein Saufgelage am Abend zuvor: "Ich habe meine Spieler während der Pause gefragt, ob es am Vorabend einen Mannschaftsabend gab. Der lethargische Auftitt in Halbzeit eins legte diese Vermutung jedenfalls nahe", sagt Eckle. "Im zweiten Abschnitt hat sich die Truppe zum Glück gesteigert, sodass wir doch noch einen verdienten Dreier einfahren konnten." Obwohl Eving nur überschaubare drei Punkte hinter dem ersten Rang platziert ist, glaubt man bei der SG nicht ernsthaft daran, dass die Truppe in das Aufstiegsrennen einsteigen könnte: "Wir habe sehr junge Akteure, die aktuell am Limit spielen. Da muss man immer mit einem Einbruch rechnen. Es muss in erster Linie unser Ziel bleiben, so viele Punkte wie möglich gegen den Abstieg zu sammeln. Danach sehen wir weiter", erklärt Eckle.

Kellerduell endet mit Remis

Einen Punktgewinn im Kampf um den Klassenerhalt konnte TuRa Bergkamen verzeichnen. Im Kellerduell gegen den SC Husen Kurl gab es ein 1:1-Unentschieden. Dennoch bekleiden die TuRaner mit nur sechs Zählern aus elf Spielen nach wie vor einen Abstiegsplatz.

Bezirksliga 12

Es war ohne Zweifel das Topspiel des Tages. Der Tabellenzweite SV Vestia Disteln empfing den Tabellenführer TuS 05 Sinsen. In einer hart umkämpften Partie hatte der Ligaprimus das bessere Ende auf seiner Seite und gewann denkbar knapp mit 1:0. Damit baute Sinsen seinen Vorsprung auf stolze fünf Zähler aus, während Vestia durch die Niederlage auf den vierten Rang zurückfiel. TuS 05-Geschäftsführer Rolf Madaj war die Erleichterung über den bedeutenden Dreier anzumerken: "Das war natürlich ein ganz wichtiger Sieg für unsere Truppe. Es war ein ausgeglichenes Spiel mit wenig Torchancen. Klasse, dass wir dennoch als Sieger vom Platz gegangen sind", freut sich Madaj, der die Mannschaft keinesfalls unter Druck setzen wolle: "Wir müssen nicht zwingend aufsteigen. Es sind noch viele Spiele zu bestreiten, sodass noch viel passieren kann. Nichtsdestotrotz sind wir mit dem bisher Erreichten mehr als zufrieden."

YEG Hassel mit selbstbewussten Tönen

Deutlich forschere Töne sind aus dem Lager von YEG Hassel zu vermelden. Die "Türken" behielten gegen die Sportfreunde Stuckenbusch mit 3:0 die Oberhand und schafften den Sprung auf Rang drei. Für den Sportlichen Leiter der Gelsenkirchener, Cemal Yildiz, soll es am Ende der Spielzeit allerdings deutlich mehr sein: "Wir wollen auf jeden Fall ganz nach oben, diese Marschroute geben wir offensiv vor. In zwei Wochen spielen wir zuhause gegen Sinsen, sodass wir es noch selbst in der Hand haben, näher heranzurücken", berichtet Yildiz. Dazu müsse jedoch eine klare Steigerung zur Partie gegen Stuckenbusch herhalten: "Das war eine ganz schwache Vorstellung von uns. Unser Spiel ist darauf ausgerichtet, den Zuschauern etwas zu bieten. Das war gegen Stuckenbusch nicht der Fall", findet Yildiz.

Ebenfalls in Schlagdistanz bleibt Westfalia Langenbochum. Der neue Tabellenzweite setzte sich beim SV Lippramsdorf mit 2:0 durch.

Bezirksliga 13

Das hätten wohl selbst die kühnsten Optimisten nicht erwartet. Arminia Sodingen, mit zuvor nur einem Pünktchen abgeschlagenes Schlusslicht, trotzte dem Tabellenführer VfB Günnigfeld ein 1:1 ab. Arminia-Coach Jürgen Meier griff dabei ganz tief in die Taktik-Kiste. Meier ließ sein Team mit einem Libero, einer Viererkette und drei Sechsern auflaufen. Wahrlich eine echte Neuschöpfung, die sicher noch auf keine Tafel gezaubert wurde: "Angesichts der Konstellation blieb mir nichts anderes übrig, als etwas Neues auszuprobieren. Bei zuvor 39 Gegentoren mussten wir etwas im Defensivbereich probieren. Die Tatsache, dass wir zum ersten Mal in dieser Spielzeit zu Null in die Pause gegangen sind, hat der Truppe merklich Auftrieb gegeben", erklärt Meier. Trotz dieser taktischen Anomalie sei es hauptsächlich die Mannschaft gewesen, die für den Punkt verantwortlich war: "Der Spielverlauf hatte mit der Systemumstellung nicht viel zu tun. Die Jungs haben eine tolle Leistung abgeliefert und teilweise sehr gefällig und mutig nach vorne gespielt. Ich hoffe, dass jetzt der Knoten geplatzt ist und wir endlich den ersten Sieg einfahren", betont Meier.

Horst-Emscher profitiert von den Patzern

Der Gewinner des Spieltags ist zweifelsfrei der SV Horst-Emscher. Während die Elf von Linienchef Klaus Schmidtchen mit 2:0 beim FC Vorwärts Kornharpen gewann, ließen neben Günnigfeld auch der SSV Rotthausen (2:2 gegen Herne-Süd) und der SV Wanne 11 (1:1 gegen Verfolger Concordia Wiemelhausen) Punkte liegen. "Das ist für uns optimal gelaufen", gestand Schmidtchen ein. Der Trainer sah einen "ungefährdeten Arbeitssieg" seiner Schützlinge: "Es war eine sehr zerfahrene Begegnung, in der wir die klareren Torchancen besaßen. Unsere Chancenverwertung war sehr schwach, weshalb wir bis zum Schluss zittern mussten."

Auf Seite 2: Das Wochenende in den Gruppen 14 und 15

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