Nach jahrelangem Abstiegskampf musste der Verein im Sommer den Gang in die Bezirksliga antreten und machte tabula rasa. Für den Neuanfang wurde der Kader einer radikalten Verjüngungskur unterzogen. Von zahlreichen Spielern trennte sich der Verein. „Unser Durchschnittsalter liegt jetzt unterhalb von 22 Jahren, der älteste Spieler ist gerade einmal 26 Jahre jung“, erklärt Trainer Jens Szopinski.
"Seuchenjahr im Quadrat"
Seine Hauptaufgabe wird es sein, aus dem vorhandenen Spielermaterial eine konkurrenzfähige Mannschaft zu formen. Ein Unternehmen, dass ihm nach den ersten beiden Wochen der Vorbereitung durchaus realistisch erscheint. „Die jungen Wilden, die wir aus der Umgebung geholt haben, sind willig und sehr lernfähig im Training. In den Einheiten und in den Testspielen ist ordentlich Pfeffer drin. Das lässt mich vorsichtig positiv in die neue Saison blicken.“
Forsche Zielsetzungen gibt es „am Dicken Stein“ nicht, zu prägend waren die Erfahrungen der abgelaufenen Spielzeit, in der die Spielvereinigung eigentlich im gesicherten Mittelfeld landen wollte, dieses Vorhaben jedoch scheiterte. Szopinski spricht angesichts andauernder Verletzungssorgen von einem „Seuchenjahr im Quadrat“, trotzdem lassen allein 90 Gegentreffer den Schluss zu, dass die Qualität in der Mannschaft nicht ausreichte. „Wir wollen in diesem Jahr nur möglichst schnell sorgenfrei sein. Wenn wir ab Mitte April nur noch um die Goldene Ananas spielen und sich meine Spieler frei entfalten können, wäre das toll“, formuliert der Coach die Ambitionen.
Keine Gedanken an den Wiederaufstieg
Selbst in ein paar Jahren ist eine Rückkehr in die Landesliga offenbar kein Thema im Norden Oberhausens. „Ich habe auch mittelfristig keinen Aufstieg auf der Tapete stehen“, gibt Szopinski zu. „Wir haben in den letzten fünf Jahren immer bis zur allerletzten Patrone um den Klassenerhalt kämpfen müssen. Jetzt müssen wir uns neu sortieren. Es ist nicht meine Art, groß raus zu posaunen und dann nachher etwas nicht halten zu können.“
Wohin die Reise mit der ummodellierten Mannschaft hingehen kann, könnten schon die ersten Wochen in der Bezirksliga zeigen. Der Spielplan beschert den 06/07ern nämlich gleich einige Hochkaräter als Gradmesser. Mit Blau-Weiß Oberhausen, der SG Altenessen, dem SC Frintrop und dem TuS Helene warten an den ersten vier Spieltagen ausschließlich Teams, denen ein Platz in der Spitzengruppe zuzutrauen ist. „Danach wissen wir, wo wir uns einordnen können“, glaubt Szopinski. Der Neuanfang ist jedenfalls gemacht.