Olan Thon hat sich gegenüber der "WAZ" ausgiebig zur aktuellen Lage auf Schalke geäußert. Der 54-Jährige macht vor allem fehlende Kontinuität auf der Personalebene als Grund für die derzeitige Misere aus. „Es war sicherlich katastrophal, wie viele Trainer wir in den vergangenen Jahren hatten“, erklärte der Schalker Ehrenspielführer. Der Trainerposten sei die wichtigste Position eines Klubs und „das allgemeine Festhalten an Trainern fehlt mir“, so Thon weiter. Grammozis verdiene jetzt das Vertrauen, das viele seiner Vorgänger nicht bekommen haben. „Es muss ein Neuanfang geschehen, sonst drehen wir uns im Kreis“, teilte er mit.
Olaf Thon: Schalke hat zu wenig Kontinuität
Seit Jahren gehe S04 auf vielen Positionen die Kontinuität ab, findet Thon. Mit den Entscheidungen, mehr Schalker, wie zum Beispiel Mike Büskens, zu involvieren, kam zumindest jetzt Konstanz rein. Diesen Weg würde Thon gerne weitergehen, auch im Falle eines Abstiegs. Er will ein „neues Schalke“ sehen. Es sei schließlich besser, Personen mit Schalker Hintergrund im Verein zu haben, als „wieder einen der aus Stuttgart, Leipzig oder wo anders herkommt“. Damit spielt Thon auf den ehemaligen Sportvorstand Jochen Schneider an. An die Verantwortlichen Schalkes appellierte er weiter, dass man ab jetzt die „DNA der Fans“ mit in Entscheidungen einfließen lasse. Als Beispiel führte er eine mögliche Ausgliederung an. Thon, der sich Koordinator und Zusammenführer bezeichnete: „Es geht nur miteinander.“
S04 lehnte Thons Hilfsangebot ab
Für die Zukunft wünscht er sich offensiven Fußball auf Schalke. Als Vorbild dient ihm der FC Bayern. Seine Vision in die Tat umzusetzen, könnte Thon sicherlich als Mitglied des Vorstands oder Aufsichtsrates. In den vergangenen Monaten hat er genau für diese beiden Bereiche seine Hilfe angeboten. „Das wollte man nicht“, gab der Eurofighter zu. „Natürlich ist man enttäuscht, wenn man seine Hilfe anbietet, aber diese nicht angenommen wird“, so Thon, der betont, dass ihm seine jetzigen Aufgaben als Repräsentant oder die Arbeit in der Traditionself Spaß machen. Er akzeptiert die Entscheidung Schalkes, aber steht als Ansprechpartner weiterhin zur Verfügung. Die Lösungen, die S04 intern gefunden hat, stellen ihn auch zufrieden.
An den Klassenerhalt glaubt er „bis zur letzten Sekunde“. Auch wenn die letzten Auftritte nicht viel Mut machten. „Es machte mich ärgerlich“, erklärte Thon im Bezug auf den Fitnesszustand der Mannschaft. „Ab der 60. Minute fehlte es an Kraft, um dagegen zu halten“, fügte er, angesprochen auf die [article=514980]Partie gegen Mainz 05[/article] hinzu. Die konditionelle Verfassung mancher Spieler sei ein Handicap im Abstiegskampf.
Am VfL Bochum könne sich Schalke was abschauen. „Großes Kompliment an Bochum. Sie haben es verdient, aufzusteigen“, so Thon, der weiter betonte: „Da können wir nur mit Argusaugen hinstarren.“
Autor: Damian Ozako