In diesen Tagen jährte es sich, dass das Corona-Virus in Nordrhein-Westfalen erstmals aufgetaucht war. Im März jährt sich der erste Lockdown als Reaktion auf den Ausbruch der Pandemie. Damals gab es anfangs gar keinen Fußball, später nur ohne Zuschauer, dann mit ein wenig Zuschauern und nun seit geraumer Zeit wieder komplett ohne. Ein Zustand, der für jeden Fußballfan schwer zu ertragen ist. Geisterspiele zuhause anschauen, vielleicht mit einem Gast aus einem anderen Haushalt, ist eben nicht das Gleiche, wie im ausverkauften Signal-Iduna-Park. Zumal nun auch noch das Revierderby ansteht.
So sieht es auch der derzeitige Cheftrainer Edin Terzic, der schon seit der Kindheit Fan des BVB ist. „Es gibt im Leben eines Borussen nichts schöneres als den Derbysieg“, sagte der zweifache Familienvater. „Wenn man die Perspektive mal tauscht: Sie dürfen seit einem Jahr keine Spiele mehr besuchen und erleben die Spiele seit einem Jahr nur im Fernsehen. Dann so ein Spiel wie das Derby - das ist natürlich auch nicht leicht mit umzugehen. Wir versprechen, dass wir für sie da sein werden und alles für sie geben werden, dass das Glücksgefühl nach dem Spiel wieder da ist.“ Als Motivation hatten die Anhänger am Freitag noch zwei Transparente am Trainingsplatz aufgehängt.
"Die Fans wollen sehen, dass man sich für das Trikot zerreißt und das Derby gewinnt"
Auch für ihn selbst habe das Duell mit dem Nachbarn aus Gelsenkirchen einen hohen Stellenwert: „Es ist eines der emotionalsten Spiele, die man hat in einer Saison. Es steht immer viel auf dem Spiel, total unabhängig von der Tabellensituation. Es gibt ähnliche Vorzeichen auf beiden Seiten. Die Fans wollen sehen, dass man sich für das Trikot zerreißt und das Derby gewinnt.“ Durch die Verpflichtung von Marco Rose zur kommenden Saison wird das 158. Revierderby vorerst auch sein Letztes als verantwortlicher Trainer bleiben.
Dass er mit seinem Team gleichzeitig den Rivalen durch einen Sieg in die zweite Liga schießen kann, ist für ihn derweil kein Thema: „Der Fokus liegt immer nur auf uns. Drei Punkte würden uns auch sehr gut tun. Was danach ist, ist nicht unsere Sache. Wir werden versuchen, drei Punkte für den BVB einzufahren.“
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