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1. FC Köln vor Schalke: Keine Tore, keine Siege - und die Geister der Vergangenheit

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Beim 1. FC Köln wächst vor dem Kellerduell bei Schlusslicht Schalke 04 der Druck - auch auf Trainer Markus Gisdol.

Lukas Podolski fehlt „das Feuer“, Christoph Daum die „bedingungslose Einsatzbereitschaft“, die Kritik im Umfeld des 1. FC Köln wird lauter - doch Markus Gisdol wirkt gelassen. Äußerlich zumindest. Was der FC-Trainer vor dem so wichtigen Kellerduell mit Schalke 04 dann aber über den Gegner zu sagen hatte, störte diesen Eindruck doch ein wenig.

Schalke, das Schlusslicht, werde „viel positiver dargestellt als manch anderer Klub unten drin“, sagte Gisdol: „Von den letzten drei Spielen haben sie zwei verloren. Und es wird teilweise so transportiert, als hätten sie alles gewonnen.“

Kurz vor dem Spiel in Gelsenkirchen am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) wirkte das wenig souverän - und war vielleicht wirklich ein Zeichen dafür, dass die vergangenen Wochen genagt haben am Trainer. Dass der Druck steigt. Denn die Ergebnisse fehlen, seit fünf Ligaspielen ist der FC ohne Tor und ohne Sieg, und nun steht das nächste „Endspiel“ an.

So zumindest wird es wahrgenommen. Denn Köln steht als 16. auf dem Relegationsplatz, noch trennen den Klub jeweils fünf Punkte von Schalke und dem FSV Mainz (jeweils 7) - verlieren sollte man dieses Duell nun aber keinesfalls. Schon in den vergangenen Tagen wuchsen die Zweifel rund um den Klub merklich.

Und wie es dann so ist in Köln, meldeten sich auch die Geister der Vergangenheit: Prominente Gesichter des Klubs kritisieren aus der Distanz. Christoph Daum etwa, einer der streitbarsten Ex-Trainer des Klubs, wundert sich, dass sein Rat in dieser schwierigen Phase nicht gesucht wird. Er sei „offen“, sagte er bei Sky90, „sie haben aber handelnde Personen, die alles besser wissen. Die Entscheidungsträger schauen nicht nach rechts oder links, sondern setzen voll auf ihr Netzwerk. Nach dem Motto: Et hätt noch immer jot jejange!“

FC-Ikone Lukas Podolski indes vermisste gerade beim jüngsten 0:0 gegen Hertha BSC „das Feuer auf dem Platz. Gegen einen angeschlagenen Gegner muss man anders auftreten“. Gerade dem einstigen Topstürmer Anthony Modeste müsse man „Selbstvertrauen geben“, ihn „auch mal streicheln. Seit gefühlt 20 Begegnungen spielt man ohne Stürmer“.

Dabei ist gerade Modestes Form Teil des Kölner Problems. Neuzugang Sebastian Andersson ist langzeitverletzt, und Modeste ist nicht in hilfreicher Verfassung. Er nutzte keine seiner Bewährungschancen, nahm kaum am Kölner Spiel teil, und die besten Leistungen brachte das Team tatsächlich ohne etatmäßigen Stürmer. Bei den Siegen in Dortmund (2:1) und Mainz (1:0) oder den Remis gegen Wolfsburg (2:2) und in Leipzig (0:0) etwa.

So oder so, Gisdol ist verantwortlich für den Offensiv-Vortrag seiner Mannschaft. „Wir haben nicht das beste Selbstvertrauen im Spiel mit dem Ball“, räumt er ein, „aber wir arbeiten daran.“

Der Trainer gibt sich entschlossen, die Chance in diesem Kellerduell zu sehen. Man könne zum Abschluss der Hinrunde schließlich „einiges geraderücken“, zudem habe Schalke „den etwas größeren Druck“.

Noch stimmt das. Schon am Mittwochabend gegen 20.15 Uhr können sich diese Vorzeichen aber umgedreht haben. sid

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