Hinten links, hinten rechts und im Sturm. Der neue Schalke-Trainer Christian Gross hat sich eindeutig positioniert, wo die Königsblauen nachlegen müssen, um bessere Chancen auf einen Verbleib in der Fußball-Bundesliga zu haben.
Hinten links gab es die Rückholaktion Nummer eins: Sead Kolasinac wurde bis zum Ende der laufenden Serie vom FC Arsenal ausgeliehen. Rückholaktion Nummer zwei steht offenbar auch bevor. Schalke will den 37-jährigen Klaas-Jan Huntelaar von Ajax Amsterdam verpflichten. Beide Partien konnten sich das laut offiziellen Aussagen in den letzten Tagen vorstellen, nun kann es ganz schnell gehen.
Denn der Niederländer, der für Schalke in 240 Bundesliga-Partien 126 Treffer erzielte, steht nicht im Ajax-Kader für das Topspiel am Sonntag gegen Feyenoord Rotterdam. Offiziell soll Huntelaar an einer Wadenverletzung laborieren, die er sich beim Ligaeinsatz gegen Twente Enschede zuzog, als er allerdings erst in der 89. Minute eingewechselt wurde und mit zwei Treffern in wenigen Minuten zum Matchwinner für Ajax wurde.
Um Huntelaar geht es daher am Sonntag nicht auf dem Rasen, dafür auf der leeren Tribüne. Denn dort gab es eine emotionale Botschaft der Ajax-Fans. Auf einem großen Transparent stand die Nachricht: "Wenn ich mit Fußballspielen aufhöre, dann ist meine Jugend vorbei. Bei uns auf der Tribüne ist für dich immer ein Plätzchen frei."
Huntelaar hatte in einem Interview 2017 gesagt, dass seine Jugend vorbei ist, wenn er seine Karriere beendet. Erst dann beginne sein Erwachsenenleben. Und in diesem haben die Anhänger des niederländischen Traditionsvereins nun immer einen Platz für den 37-Jährigen parat.
Vermutlich sind es Abschiedsworte an den "Hunter", über den Gross unter der Woche sagte: "Wenn ein Spieler mit dieser Erfahrung, dieser Aura, dieser Persönlichkeit und diesen Qualitäten sich noch einmal bei uns reinhängen würde, wäre das fantastisch."
Offenbar wird der Wunsch vom Coach erfüllt: Denn Huntelaar scheint sich für die größere Herausforderung entschieden zu haben. Statt Karriereende mit einer Meisterschaft in Amsterdam will er sich offenbar in Gelsenkirchen mit dem Klassenerhalt unsterblich machen.